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Biogener Strom-, Wärme- und Treibstoffmarkt in Deutschland

Bioenergie ist universell einsetzbar und kann sowohl im Strom wie auch im Wärme- und Treibstoffsektor genutzt werden. Die verwendete Biomasse wird entweder direkt zur Wärme- oder Stromerzeugung verbrannt oder zu Biogas oder Bioethanol veredelt. In dieser Form kann sie wiederum zur Wärme- und Stromerzeugung genutzt werden, häufig kombiniert in Form von hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), oder aber als Treibstoff im Mobilitätssektor.

Entwicklung des Bioenergie-Marktes auf dem Stromsektor in Deutschland

Der Einstieg in die Nutzung von Biomasse in Deutschland erfolgte mit dem Inkrafttreten des Stromeinspeisungsgesetzes in Deutschland im Jahr 1990. Einen ersten größeren Schub mit einem Nettozubau von 700 MW gab es im Jahr 2003. Mit der Novellierung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) im Jahr 2004 legt der Biomassemarkt in Deutschland kontinuierlich zu, erreicht aber bei weitem nicht die Wachstumsdynamik wie der PV- oder Windsektor. Der bislang höchste Nettozubau ist auf dem Stromsektor im Jahr 2009 mit etwa 1.300 MW neuer Biomassekapazitäten zu verzeichnen. Bedingt durch die Novellierung des EEG und Änderungen am EEG-Vergütungssystem im Jahr 2014 ist der Bioenergiemarkt in Deutschland auf dem Stromsektor seitdem stark rückläufig. Statt Neubauten stehen nun vor allem Modernisierungen bestehender Anlagen im Fokus.

Bioenergie Strom Ausbau Deutschland kumuliert

Entwicklung der biogenen Stromerzeugung in Deutschland

 


Entwicklung des Bioenergie-Marktes auf dem Wärmesektor in Deutschland 

Die Entwicklung des biogenen Wärmemarktes in Deutschland wird gestützt von den Förderprogrammen auf Bundes- und Landesebene (Marktanreizprogramm (MAP) von 1999 sowie die beiden Vorgängerprogramme 100 Mio.- und 200-Mio.-DM-Programm). Insbesondere der Markt für Pelletfeuerungen (Kessel und Öfen) hat seitdem eine dynamische Entwicklung durchlaufen. Einen ersten Peak erreichte der Markt im Jahr 2006 mit 32.000 neuen Pelletfeuerungen sowie danach 2008 und 2009 mit über 40.000 neuen Pelletheizungen. Seitdem pendelt der Markt bis zum Jahr 2019 in einer Bandbreite zwischen 25.000 und 45.000 neuen Pelletfeuerungen jährlich. Ab dem Jahr 2020 ist es dann zu einem deutlichen Anstieg bei den  Pelletheizungen auf knapp 62.000 neue Anlagen gekommen. Vor dem Hintergrund der Energiekrise im Zuge des russischen Angriffskriegs hat der Markt im Jahr 2022 mit rund 123.000 neuen Pelletheizungen das bisher höchste Marktvolumen erreicht.

 

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Entwicklung der biogenen Wärmeerzeugung in Deutschland

 


Entwicklung des biogenen Treibstoffsektors in Deutschland

Gestützt durch politische Rahmenbedingungen hat sich der Markt für Biodiesel in Deutschland ab dem Jahr 2000 zunächst dynamisch entwickelt. Innerhalb des Zeitraums von 2001 bis 2008 wurde die nationale Produktionskapazität für Biodiesel von etwa 0,5 Mio. t auf 5 Mio. t verzehnfacht. Mit der Erhöhung des Steuersatzes für Biodiesel ab dem Jahr 2006 hat sich der Markt für die deutschen Hersteller jedoch deutlich verschlechtert, mit der Folge, dass ein Teil der Biodieselproduktion außer Betrieb genommen wurde.

Die Entwicklung des Bioethanolmarktes hat in Deutschland erst ab dem Jahr 2004 eingesetzt. Im Jahr 2009 wurde erstmals eine Produktionsmenge von 500.000 t überschritten. Die bislang höchste Produktion wurde 2018 mit über 750.000 t erzielt.

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Zubau Rückbau Saldo

Daten werden aktualisiert...
Die Auswertung der Daten des BNetzA-Marktstammdatenregisters stellt eine Momentaufnahme dar. Kriterium ist das Datum der Inbetriebnahme. Statistische Änderungen (auch rückwirkend) sind wegen einzelner Nachmeldungen von Anlagen oder Korrekturen zum Anlagenregister durch die BNetzA jederzeit möglich. Die Unschärfen führen nicht zu Änderungen an den Trendaussagen.



Die Entwicklung des nationalen Bioenergiemarktes hat flankiert durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) seit dem Jahr 2000 schnell an Dynamik gewonnen. Der Ausbau der Biomasseleistung erfolgte zunächst im Bereich der festen Biomassen mit einer starken Dynamik, bevor ab dem Jahr 2005 auch beim Biogas ein starkes Wachstum eingetreten ist. Im Jahr 2009 markierte der deutsche Biomasse-Markt mit einem Zubau von etwa 1.200 MW sein bisheriges Zubaumaximum.

 

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Nach einigen Jahren mit hohem Leistungszuwachs ist der Markt danach deutlich zurückgegangen. Im Bereich der festen Biomasse wurde das Zubaumaxium bereits im Jahr 2003 erreicht. Im Biogassektor ist der Markt ab 2012  rückläufig. Sein bislang niedrigstes Niveau seit 2001 erreichte der Biomassemarkt 2021 mit einer Gesamtleistung von etwa 160 MW, die zugebaut oder erweitert (inkl. Überbauung) wurde.

 

Feste Biomasse: Dynamisches Marktwachstum zwischen 2003 und 2006

Im Bereich der Verstromung fester Biomasse ist das Zubaumaximum mit etwa 340 MW bereits 2003 zu verzeichnen. In den Folgejahren 2004 bis 2006 pendelte der Zubau zwischen 100 und 200 MW. Seit 2007 bewegt sich der Markt auf einem niedrigen NIveau mit Netto-Zubauzahlen von maximal rund 70 MW. Zum Teil ist der Jahreszubausaldo aufgrund von Anlagenstilllegungen bzw. Rückbauten sogar negativ.

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Biogas - EEG 2004 schiebt Marktentwicklung an

Bei der Biogasnutzung hat die Novellierung des EEG 2004 mit der Anpassung des Vergütungsrahmens die Marktentwicklung in Deutschland angekurbelt. Während 2003 lediglich 30 MW neu errichtet wurden, steigt die neue Kapazität bereits 2005 auf über 400 MW an. Das beste Jahr verzeichnet die Biogasbranche 2009 mit 1.100 MW. Seit 2012 ist der Zubau wieder rückläufig. Nach dem Einbruch des Neubaus im Jahr 2014 auf etwa 60 MW hat sich der Markt ab 2017 mit etwa 400 MW neuer bzw. erweiterter Kapazitäten auf niedrigerem Niveau erholt. 2021 ist das Markt mit gut 100 MW wieder deutlich zurückgegangen.

 

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Ende 2021 waren in Deutschland Bioenergie-Anlagen mit einer Kapazität von rd. 10.500 MW am Netz. Die biogene Stromproduktion erreichte 2021 in Deutschland eine Größenordnung von 50 Mrd. kWh.

Jahr Neuinstallationen [MWel]
Gesamtleistung [MWel]
Stromproduktion [Mrd. kWh]




2021   160 10.480 50,0
2020   320 10.300 50,9
2019   330 10.000 50,1
2018   680 9.660 50,8
2017   320 8.980 50,9
2016   230 8.660 50,9
2015   230 8.430 50,3
2014   240 8.200 48,3
2013   500 8.000 45,5
2012   300 7.470 43,2
2011   940 7.160 36,9
2010   630 6.220 33,9

Daten: IWR, AGEE-Stat, BMWK  © IWR 2023

 

 

Die Entwicklung des Solarthermiemarktes in Deutschland ist eng mit den Förderprogrammen auf Bundes- und Landesebene verknüpft (Marktanreizprogramm (MAP) von 1999 sowie die beiden Vorgängerprogramme 100 Mio.- und 200-Mio.-DM-Programm).

Ein erstes Zubaumaximum war im Solarthermiesektor im Jahr 2001 zu verzeichnen, danach kam es 2002 bedingt durch Anpassungen im MAP-Programm zu einer deutlichen Marktkorrektur. Anschließend schwenkte die Branche bis 2006 wieder sukzessive auf einen Wachstumspfad ein. Das beste Jahr verzeichnete die Solarthermiebranche 2008.

 

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Öl- und Gaspreise belasten Solarthermie-Ausbau

Seitdem Jahr 2008 ist die Marktentwicklung rückläufig. Schwierigkeiten bereiten der Solarthermiebranche in der jüngeren Zeit v.a. die niedrigen Öl- und Gaspreise. Des Weiteren hängt die Entscheidung des Endkunden für die Wahl eines Heizungssystems oft auch von dem Einfluss des Installationsbetriebes ab. Wenn dieser dem Kunden ein alternatives Heizkonzept ohne solarthermische Systemkomponente empfiehlt, so beeinflusst das oft die Kundenentscheidung.

 

Jahr Neuinstallationen [MWth]
Gesamtleistung [MWth]



2014   630 12.880
2013   714 12.250
2012   805 11.550
2011   889 10.710
2010   805    9.800

Daten: BSW Solar, IWR, eigene Berechnung © IWR, 2015

 

 

Im Unterschied zur Wind- und Solarenergie kann Biomasse in allen drei Teilbereichen der regenerativen Energieversorgung verwendet werden, d.h. zur Strom-, Wärme- und Treibstofferzeugung. Die Nutzung der Bioenergie hat in ihrer einfachsten Variante zur Wärmeerzeugung mit Hilfe von offenem Feuer bzw. mit einfachen Öfen bereits eine jahrtausendealte Tradition.

Insgesamt waren Ende 2016 weltweit im Stromsektor Biomasseanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 107.000 MW installiert. Zu den führenden Märkten zählen insbesondere Indien und China sowie Brasilien. Auch Europa verzeichnet ein deutliches Marktwachstum mit schwankendem Zubautempo innerhalb der einzelnen Mitgliedsstaaten. Zu den bedeutenden europäischen Ländern zählen aktuell Frankreich und Großbritannien, während Schweden und Deutschland zuletzt an Bedeutung verloren haben.

Im Jahr 2016 wurden weltweit Biomasseanlagen mit einer Kapazität von knapp 8.800 MW Leistung zur Stromerzeugung neu installiert. Der größte Teil davon entfällt auf Indien (3.580 MW), China (1.820 MW) und Brasilien (870 MW).

 

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Wärme aus Biomasse

Bei der Nutzung von Biomasse zur Erzeugung von Wärme kann zwischen der traditionellen Nutzung von Biomasse und der modernen Biomassenutzung differenziert werden. Während bei der traditionellen Biomassenutzung althergebrachte Nutzungsformen wie offenes Feuer und Öfen sowie Kleinanwendungen in Landwirtschaft und Industrie betrachtet werden, erfolgt die Energiegewinnung bei der modernen Biomassenutzung mit effizienten Anlagen der verschiedensten Größenordnungen inklusive Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung.

Weltweit waren Ende 2016 moderne Biomasseanlagen mit einer Gesamtkapazität von etwa 311.000 MW errichtet. Davon wurden 2016 etwa 5.000 MW neu installiert. Die wichtigsten Märkte liegen in Europa, insbesondere in Schweden, Finnland, Deutschland, Frankreich, Italien und Polen.

 


Regenerative Treibstoffe

Die Anfänge zur Nutzung regenerativer Treibstoffen gehen zurück auf die erste weltweite Ölkrise im Jahr 1972/1973. Als Reaktion ist die brasilianische Regierung mit dem Programm Proalcool in die Produktion von Bioethanol als Ersatz für fossile Treibstoffe eingestiegen. Seit dem Jahr 2000 hat die Produktion von Bioethanol weltweit stark zugelegt. Neben Brasilien zählen heute die USA zu den größten Produzenten von Bioethanol. Der Ausbau der Produktionskapazitäten für Biodiesel erfolgte schwerpunktmäßig zunächst in Europa. Mittlerweile gehören neben den USA und Deutschland Brasilien, Argentinien und Indonesien zu den weltweit wichtigsten Biodieselproduzenten.

 

Biogene Stromerzeugung

Ende 2015 lag die Kapazität der in Europa installierten Biomasseanlagen zur Stromerzeugung bei über 37.000 MW. Damit entfallen auf Europa etwa 38 Prozent der weltweit installierten Leistung (rd. 98.000 MW). Im Jahr 2015 wurden in Europa neue Biomassekapazitäten mit einer Leistung von 1.700 MW neu errichtet, das entspricht etwa 27 Prozent der weltweit insgesamt neu installierten Leistung von rd. 6.400 MW.

 

Bioenergie Strom Ausbau Europa kumuliert


Deutschland führt europäisches Länderranking an

Bezogen auf die insgesamt installierte Leistung führt Deutschland Ende 2015 das Länderranking innerhalb der EU deutlich vor Schweden, UK, Italien und Finnland an. In Summe sind in diesen fünf Ländern über 65 Prozent der europäischen Biomasseleistung zur Stromerzeugung installiert.

 

Top 10 Länder der installierten Bioenergie-Leistung 2015 in der EU

Land Gesamtleistung 2015  [MW] Neuerrichtungen 2015 1 [MW]

Gesamtleistung 2014  [MW]

Stromerzeugung 2015 [Mrd. kWh]





Deutschland 9.280 132 9.148 50,3
Schweden 5.154 442 4.712 10,8
UK 5.148 677 4.471  29,4
Italien 3.778 10 3.368  19,4
Finnland 1.794 0 1.794  11,4
Österreich 1.758 82 1.676  4,4
Frankreich 1.585 40 1.545  5,9
Dänemark 1.407 - 2 1.409  4,2
Niederlande 1.187 - 24 1.211  4,9
Spanien 1.135 1 1.134  5,8
... ... ... ... ...
EU-Gesamt
37.260 1.710 35.550  177,9

1 = Nettozubau

Daten: IWR, EuroStat, AGEE Stat    © IWR, 2017

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