VKU-Kritik: Bundesregierung zieht positive Zwischenbilanz zur Nationalen Wasserstoffstrategie
© Steffen KuglerBerlin - Die EU-Kommission hatte mit dem Green Deal eine Strategie zur Integration des Energiesystems und eine zum Einsatz von Wasserstoff vorgelegt. Mittlerweile haben viele EU-Mitgliedsstaaten nationale Strategien zum Wasserstoff als Mittel zur Dekarbonisierung der Wirtschaft aufgelegt. In Deutschland ist die Nationale Wasserstoffstrategie initiiert worden, im Bundeskabinett wurde heute (22.09.2021) mit einem Bericht eine positive Zwischenbilanz gezogen.
Grüner Wasserstoff ist danach ein zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende in Deutschland, aber auch für die Erreichung der nationalen und globalen Energie- und Klimaziele. Der weitere Markthochlauf von Wasserstofftechnologien und die Verfügbarkeit ausreichender Importmengen sind die zwei entscheidenden Hebel, an den weiter mit ganzer Kraft gearbeitet werden muss, teilte das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mit. Wasserstoff sei entscheidend für die Dekarbonisierung der Stahl- und Chemieindustrie, aber auch des Verkehrssektors. Zugleich sind Wasserstofftechnologien laut BMWi zunehmend wichtig für die deutsche Exportwirtschaft.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Wir haben im Juni 2020 erfolgreich den Startschuss für Wasserstofftechnologien made in Germany gegeben. Seither haben wir viel geschafft. Wir stellen über 8 Milliarden Euro für 62 Wasserstoffprojekte zur Verfügung, davon rund 2 Milliarden für die Stahlindustrie. So geht Zukunft made in Germany! So fördern wir Arbeitsplätze, Wachstum und Klimaschutz.“
Der Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) ist da weniger euphorisch. Ingbert Liebing, VKU-Hauptgeschäftsführer: „Es ist gut und richtig, dass sich Politik kontinuierlich mit dem Thema Wasserstoff befasst. Leider ist dies aber noch keine Erfolgsstory, sondern eine Großbaustelle. Vor allem müssen wir Wasserstoff endlich breiter denken. Natürlich gibt es Sektoren wie die Schwerindustrie, die zur Erreichung der Klimaneutralität auf Wasserstoff angewiesen sind. Wasserstoff bietet aber noch deutlich mehr Potenziale.
Der VKU-Hautgeschäftsfüher fordert, Wasserstoff auch dezentral zu produzieren und zu nutzen, entsprechende Projekte zu fördern, stärker internationale Lieferbeziehungen vorzubereiten und frühzeitig Wasserstoff und Gas gemeinsam zu regulieren. Denn nur so könne das Potenzial dieser Technologie gehoben werden.
Liebing: „Gemeinsame Regulierung von Gas und Wasserstoff ist das Ziel, um den Gassektor zu dekarbonisieren. Diese Aufgabe bleibt auf der Agenda für die kommende Wahlperiode.“
© IWR, 2024
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22.09.2021