Start des High Power Grid Lab: Am KIT entsteht eine neue Testplattform für zukünftige Netztechnologien

Karlsruhe - Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat mit dem High Power Grid Lab (HPGL) eine neue Forschungsinfrastruktur ins Leben gerufen, die eine entscheidende Rolle in der Entwicklung innovativer Netzkomponenten für die Energiewende übernehmen soll.
Das HPGL wird eine weltweit einzigartige Testplattform bieten, auf der neue Netztechnologien unter realistischen Bedingungen erprobt werden können. Im Fokus stehen Nieder- und Mittelspannungsnetze zur regionalen Stromverteilung. Mit einer Gesamtfinanzierung von 32,8 Mio. Euro aus Mitteln für strategische Ausbauinvestitionen der Helmholtz-Gemeinschaft soll die Infrastruktur bis 2030 als Teil des Energy Labs am KIT in Betrieb genommen werden.
„Diese Infrastruktur wird eine entscheidende Rolle dabei spielen, neue Technologien für den Umbau unserer Stromnetze zu entwickeln“, so Professor Marc Hiller, Leiter des Elektrotechnischen Instituts (ETI) am KIT über die Bedeutung des HPGL.
Das High Power Grid Lab ist auf die Emulation von Mittelspannungsnetzen ausgelegt, um neue Netzkomponenten wie Stromrichter für Mittelspannungs-Gleichstromnetze in realitätsnahen Szenarien zu testen. Besonders im Blick steht die Integration dezentraler Einspeisungen aus erneuerbaren Energiequellen und deren Auswirkung auf die Netzstruktur. Die neue Testumgebung ermöglicht die präzise Abbildung des Netzverhaltens, einschließlich der Simulation von Betriebs- und Fehlerzuständen.
„Wir können Wechselspannungsnetze bis 20 Kilovolt und Gleichspannungsnetze bis 35 Kilovolt transformatorlos bis zu einer Leistung von 40 Megavoltampere emulieren“, erklärte Lukas Stefanski, wissenschaftlich-technischer Projektleiter des HPGL. Diese technische Fähigkeit markiert einen entscheidenden Fortschritt für die Forschung an leistungsstarken Technologien für die immer wichtiger werdenden Mittelspannungs-Verteilnetze der Zukunft.
„Ein zentrales Ziel des HPGL ist es, innovative leistungselektronische Betriebsmittel für Mittelspannungsnetze zu entwickeln und unter realen Bedingungen zu testen“, ergänzt Dr. Rüdiger Schwendemann, Teilprojektleiter für die HPGL-Komponenten.
Das HPGL wird als eine der größten Forschungsplattformen Europas eine zentrale Rolle im Energy Lab des KIT spielen, das das Ziel verfolgt, ein intelligentes Gesamtsystem zur Energieversorgung zu entwickeln. Hierbei wird eine enge Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Industriepartnern, Netzbetreibern sowie Forschungsinstituten angestrebt, um den schnellen Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis zu gewährleisten – ein wesentlicher Beitrag für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende.
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