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Fachverband unterstützt Seehofers Biogas-Plan

Freising - Bayern will seine Energieversorgung im Zuge des Atomausstiegs verstärkt aus heimischen Quellen sichern. Wie der Fachverband Biogas mitteilt, soll die Strommenge, die es beim Abschalten der bayerischen Atomkraftwerke bis 2022 zu ersetzen gilt, durch den Ausbau von Erneuerbaren Energien und flexible Gaskraftwerke gedeckt werden. Dazu hatte Ministerpräsident Seehofer kürzlich seinen „Bayernplan“ ins Spiel gebracht, welcher vorsieht, den Bedarf an Gaskraftwerken und Erdgas über bestehende und neue Biogasanlagen zu senken. Für den Ersatz von bis zu vier Erdgaskraftwerken müsste die installierte Leistung aller bayerischen Biogasanlagen von heute 674 Megawatt etwa verdoppelt werden. Die neuen Anlagen sollen nach Verbandsangaben vor allem mit Gülle und landwirtschaftlichen Nebenprodukten betrieben werden, so dass der zusätzliche Bedarf an Energiepflanzen nur gering wäre.

Fachverband erarbeitet den „Bayernplan“ mit

„Wir begrüßen den Bayernplan von Ministerpräsident Seehofer. Biogas kann sowohl in Bayern als auch im Rest der Republik einen bedeutenden Beitrag für eine sichere und bedarfsgerechte Stromversorgung leisten“, betont Josef Pellmeyer, Präsident des Fachverbandes Biogas. Die Voraussetzungen für die Umsetzung des „Bayernplans“ seien sehr gut, da hier schon die meisten Biogasanlagen aller Bundesländer stünden. Zudem lasse sich Biogasstrom bedarfsgerecht, d.h. in Abhängigkeit vom Stromverbrauch, herstellen und einspeisen. Der Fachverband Biogas e.V. ist nach eigenen Angaben an der Entwicklung des Bayernplans direkt beteiligt. Pellmeyer: „Wir wollen zeigen, dass ein Ausbau der Biogasproduktion auf Basis von kleineren, güllebasierten Anlagen möglich ist. Die bayerischen Landwirte sind als „Energiewirte“ bereits heute eine Säule der heimischen Energieversorgung.“

Seehofer: Biogas als Ausgleich für AKW-Abschaltungen?

Bayerns Ministerpräsident Seehofer drohte bereits damit die Energiewende im Notfall alleine umzusetzen. Mehr Windstrom aus dem Norden oder Osten ist dabei hinderlich und stellt zudem keinen wirtschaftlichen Ausgleich für Bayern dar. Neue Gaskraftwerke würden dagegen als Ersatz für die in der Grundlast eingesetzten Kernkraftwerke Sinn machen, werden derzeit aber nicht gebaut, da die fallenden Börsenstrompreise neue Kraftwerke unwirtschaftlicher werden lassen. Einen wirtschaftlichen Ausgleich für den Wegfall der Atomkraftwerke in Bayern hat Seehofer bislang nicht bekommen. Ob dies durch den massiven Ausbau der Biogasnutzung erreichbar ist, wird sich noch zeigen müssen.

Weitere Informationen und Meldungen zum Thema Biogas:
Fachverband Biogas: Verdopplung der Biogas-Strommenge in Bayern möglich
Strompreise für Verbraucher steigen - Börsen-Strompreise sinken auf Rekordtiefs
Aktuelle Meldungen aus der Energiepolitik
© IWR, 2012

24.08.2012

 



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