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Strategische Neubewertung: Vattenfall verkauft sein Wärmegeschäft in Berlin

© Vattenfall AG© Vattenfall AG

Stockholm - Der Energieversorger Vattenfall hat entschieden, das Berliner Wärmegeschäft vollständig an das Land Berlin zu veräußern. Eine entsprechende Vereinbarung wurde heute (19.12.2023) von beiden Seiten unterschrieben. Darüber hinaus wurde dem Land Berlin eine Option zum Erwerb von Vattenfalls Anteilen (31,575 Prozent) an der GASAG AG eingeräumt - unabhängig vom Verkauf des Wärmegeschäfts. An der GASA AG halten noch die französische Engie 31,575 Prozent und Eon 36,85 Prozent.

Anna Borg, Präsidentin und Vorstandsvorsitzende von Vattenfall: „Vattenfall hat schon mit der Bekanntgabe der strategischen Neubewertung im Mai 2022 betont, im Falle eines Verkaufs nur an einen Investor zu veräußern, der die Berliner Energiewende und unser deutsches Wärmegeschäft in unserem Sinne einer Dekarbonisierung fortsetzt. Eine weitere Prämisse war, dass der neue Eigentümer ein verlässlicher und fairer Arbeitgeber ist. Beides ist mit dem Land Berlin als Käufer gegeben.”

Der Kaufpreis auf Basis des Eigenkapitalwerts wird bei rund 1,6 Mrd. Euro erwartet, so Vattenfall. Grundlage ist ein Unternehmenswert von knapp unter 2 Mrd. Euro. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 wird es gewisse Anpassungen geben, die aber erst nach der Erstellung des Jahresabschlusses 2023 endgültig festgelegt werden können.

Das Land Berlin als neuer Eigentümer wird in den kommenden Jahren weitere erhebliche Investitionen tätigen, um bis 2030 40 Prozent der Fernwärme aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen und Klimaneutralität zu erreichen.

Mit dem Verkauf werden rund 1.700 Beschäftigte der Vattenfall Wärme Berlin AG zum neuen Eigentümer wechseln. Vattenfall und das Land Berlin planen, die Transaktion im zweiten Quartal 2024 abzuschließen.

Der Verkauf bezieht sich auf das gesamte Wärmegeschäft in Berlin einschließlich der Tochtergesellschaften der Vattenfall Wärme Berlin AG. Verkaufsgegenstand sind somit alle Anteile (100 Prozent) der Vattenfall Wärme Berlin AG, darunter unter anderem die Beteiligung an der Fernheizwerk Neukölln AG, Berlin (80,80 Prozent) sowie die Beteiligungen an der Vattenfall Energy Solutions GmbH und der Energy Crops GmbH (jeweils 100 Prozent).

Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Berliner Abgeordnetenhauses und der Freigabe durch das Bundeskartellamt.

© IWR, 2024

19.12.2023