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Nach Start von Pilotanlage: Wasserstoff aus ABO Energy-Projekt jetzt auch als grün zertifiziert

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Wiesbaden - Der Projektentwickler ABO Energy aus Wiesbaden hat kürzlich in Hünfeld-Michelsrombach (Hessen) sein erstes Wasserstoffprojekt erfolgreich abgeschlossen. Nach rund 13 Monaten Bauzeit ist das Pilotprojekt, bestehend aus einer Windenergieanlage, einer 5-MW-Elektrolyseanlage sowie einer Wasserstofftankstelle mit Trailer-Abfüllanlage, im Juni offiziell in Betrieb gegangen. Die Anlage soll jährlich bis zu 450 Tonnen Wasserstoff produzieren.

Mit der TÜV-Zertifizierung für den in der Anlage erzeugten Wasserstoff nach dem CertifHy EU RNFBO Voluntary Scheme als grünen Wasserstoff hat ABO Energy nun einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht. Damit hebt sich ABO Energy von vielen Wettbewerbern ab, denn bislang verfügen nur wenige Anlagen über ein solches Zertifikat. Es bestätigt, dass ausschließlich erneuerbarer Strom aus direkten PPAs für die Wasserstoffproduktion genutzt wird.

Die Abkürzung RNFBO steht für Renewable Fuel of Non-Biological Origin und beschreibt fortschrittliche Kraftstoffe, die Treibhausgasemissionen einsparen. Laut ABO Energy macht es die Zertifizierung zudem möglich, die resultierenden Treibhausgaseinsparungen auf die THG-Quote anzurechnen – was ein wichtiger Faktor für Bus- und Logistikunternehmen ist, die auf klimafreundliche Kraftstoffe umsteigen wollen.

„Die Zertifizierung unterstreicht die Pionierrolle, die ABO Energy im Erneuerbare-Energien-Markt innehat. Auch nach fast 30 Jahren stellt sich unser Unternehmen immer wieder neuen Themen und Herausforderungen“, betont Dr. Jochen Ahn, einer der beiden Gründer von ABO Energy.

Das Anlagensystem in Hünfeld-Michelsrombach wurde im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) mit insgesamt zwölf Millionen Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Weitere Mittel kamen über den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) aus dem EU-Programm NextGenerationEU.

Im Zertifizierungsprozess wurde ABO Energy durch ABO Kraft & Wärme und das Unternehmen Greentrax unterstützt. Greentrax berechnete mithilfe seiner Software Hydromize den CO2-Fußabdruck für die Wasserstoffproduktion und wird künftig digitale Nachhaltigkeitsnachweise erstellen und verwalten.

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07.07.2025