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Wärmepumpen-Absatz startet 2025 mit kräftigem Zuwachs – Phantomdebatte um Heizungsgesetz beenden

© Adobe© AdobeBerlin – Die deutsche Wärmepumpenbranche meldet zu Beginn des Jahres 2025 einen kräftigen Aufschwung. Damit setzt sich laut dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. ein Trend fort, der sich bereits Ende 2024 abzeichnete. Trotz der laufenden Regierungsbildung sendet der Markt damit ein klares Signal: Die Wärmewende nimmt wieder Fahrt auf, der Markt gewinnt an Dynamik.

Vor allem die starke Verunsicherung der Menschen durch die Medienkampagnen gegen die Wärmepumpe im Zusammenhang mit dem erfundenen, d.h. gar nicht existierenden, „Heizungsgesetz“ hatten für Irritationen, Kaufzurückhaltung und zu Absatzeinbrüchen geführt. Offenbar setzt sich bei Verbrauchern die Erkenntnis mehr und mehr durch, dass an der Wärmepumpe kein Weg vorbeiführt.

Wärmepumpen-Absatz 2025: Markt zurück in der Erfolgsspur nach schwierigem Jahr 2024
Nach einem schwierigen Absatzjahr 2024 kommt die Wärmewende wieder zurück in die Erfolgsspur, so der Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e.V., Dr. Martin Sabel: „Die Verbraucher wollen raus aus fossilen Heiztechniken und profitieren dabei von einer hohen Qualität sowohl bei der Installation durch das deutsche Fachhandwerk als auch bei den Wärmepumpen. Beides wird durch die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) exzellent gefördert.“

Allerdings müsse sich die neue Koalition darüber bewusst sein, dass der Markt sehr sensibel auf abrupte Veränderungen reagiert. Der Verband fordert daher verlässliche Rahmenbedingungen.

Der Koalitionsvertrag enthalte dazu bereits einige positive Ankündigungen, aber auch einzelne noch offene Fragen. So sei positiv die angekündigte Absenkung der Stromsteuer und eine zusätzliche Minderung der Netzentgelte, die zur Entlastung von insgesamt fünf Cent pro Kilowattstunde führt.

Das „Heizungsgesetz“ ist eine politische Phantomdebatte – Altes Gebäudeenergiegesetz wird novelliert
In der Öffentlichkeit wird weiter über eine angebliche – vollständige - Abschaffung des „Heizungsgesetzes“ spekuliert. Dazu trägt auch die populistische Formulierung im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD bei: „Wir werden das Heizungsgesetz abschaffen.“ Bei diesem Passus handelt es sich um eine Fortsetzung der Phantomdebatte, ein von den Medien erfundenes „Heizungsgesetz“, das es so gar nicht gibt und das auch nicht einfach abgeschafft werden kann.

Grundlage der Wärmewende ist und bleibt das ursprünglich bereits von der GroKo, d.h. von CDU/CSU und SPD, im Jahr 2020 beschlossene, umfassende Gebäudeenergiegesetz (GEG) mit insgesamt 114 einzelnen Paragraphen. Dieses Gesetz bildet die Grundlage für die Wärmewende in Gebäuden und wurde 2023 von der Ampel novelliert.

Die neue Bundesregierung wird also das „Heizungsgesetz“ nicht abschaffen, sondern das vorhandene und von der GroKo 2020 beschlossene Gebäudeenergiegesetz allenfalls erneut novellieren. Für die Verbraucher ist der Förderrahmen von Bedeutung, hier gibt es positive Signale aus Berlin. Dass die neue Koalition die Erfolgsgeschichte der BEG-Heizungsförderung (BEG – Bundesförderung für effiziente Gebäude) verlässlich weiterführen will, sei sehr zu begrüßen, wie Dr. Martin Sabel erläutert: „Investitionen in die Wärmwende werden über Monate, wenn nicht sogar Jahre vorbereitet. Daher benötigen alle Beteiligten vom Hausbesitzer über den Handwerker bis zur Heizungsindustrie planbare Rahmenbedingungen.“

Wärmepumpe: teurer in der Anschaffung, günstig im Betrieb – Fossile Heizung: billig beim Kauf, teuer im Betrieb
Dass die Kunden in großer Zahl mit der Qualität der installierten Wärmepumpen zufrieden sind, zeigt eine neue Umfrage des Meinungs- und Marktforschungsinstitutes forsa: „Besitzer von Wärmepumpen, die ihre Öl- oder Gasheizung ersetzt haben, weisen insgesamt eine sehr hohe Zufriedenheit mit ihren Geräten auf“, so Forsa-Geschäftsführer Thorsten Thierhoff.

Das Institut hat 794 Hausbesitzer befragt, die sich beim letzten Heizungstausch im Gebäudebestand für eine Wärmepumpe entschieden haben. „96 Prozent, also nahezu alle befragten Hausbesitzer mit Wärmepumpe würden sich rückblickend erneut für eine Wärmepumpe entscheiden“, so Sabel.

Positiv bewertet werden von 96 Prozent der Befragten die Funktion und der Komfort ihrer Wärmepumpe, 92 Prozent sind zufrieden mit den niedrigen Schallpegeln und 84 Prozent schätzen besonders die niedrigen Betriebskosten ihrer Anlage.

Industrie baut Wärmepumpen-Kapazitäten weiter aus – Nachfrage für Bestandsgebäude
Die zuletzt häufig diskutierten Engpässe bei Handwerk und Industrie scheinen weitgehend überwunden. Laut BWP wurden Produktions- und Installationskapazitäten spürbar ausgeweitet – insbesondere für den Sanierungsmarkt im Gebäudebestand. Aus Branchensicht ist damit der Weg frei, den Abschied von Öl- und Gasheizungen konsequent voranzutreiben.

Insgesamt sendet der Wärmepumpenmarkt derzeit ein klares Signal der Zuversicht. „Industrie und Handwerk haben auf die stark gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen reagiert und die Kapazitäten für Herstellung und Installation insbesondere für Bestandsgebäude ausgebaut. Es gibt also keinen Grund weiter auf fossile Heizungen zu setzen, sondern die Wärmewende muss konsequent fortgeführt werden”, so Sabel.

© IWR, 2025


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25.04.2025

 



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