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Schleswig-Holstein ist Spitze bei erneuerbaren Energien

Kiel - Schleswig-Holstein nimmt bei den erneuerbaren Energien eine Spitzenposition ein. Erstmals kommt mehr als die Hälfte des erzeugten Stroms aus regenerativen Energiequellen. Zuwächse gab es bei der Stromerzeugung aus Windenergie. Dafür gibt es eine einfache Erklärung.

Die neuen Zahlen für das Jahr 2015, die nun vorliegen, freuen den Klimaschutzminister von Schleswig-Holstein, Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen). Schleswig-Holstein nimmt einen Spitzenplatz beim Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ein, teilte Habecks Ministerium mit.

Erneuerbare Energien liefern rechnerisch ausreichend Strom für Schleswig-Holstein
Nach den neuen Zahlen ist die Stromerzeugung im Bereich der Windenergie an Land und auf See im Jahr 2015 um rund 5,5 Mrd. Kilowattstunden (kWh) oder rund zwei Drittel auf 13,7 Mrd. kWh angestiegen. Der Anteil der erneuerbaren an der Stromerzeugung betrug im Jahr 53 Prozent, so das Habeck-Ministerium. Bezogen auf den Verbrauch im nördlichsten Bundesland sind die Zahlen noch beeindruckender: Energie aus Wind, Sonne und Biogas haben 2015 rechnerisch rund 110 Prozent des Stromverbrauchs in Schleswig-Holstein abgedeckt. Bundesweit wurde 2015 ein Anteil von knapp 32 Prozent erreicht. Damit liege Schleswig-Holstein an der Spitze.

Netzzugang von Offshore Windparks vor der Küste Schleswig-Holsteins

Wie das Statistikamt Nord mitteilt, ist die Stromerzeugung aus Windkraft 2015 vor allem aufgrund des kompletten Netzzugangs von Offshore-Windparks vor der Küste Schleswig-Holsteins so kräftig gestiegen. Weitere Faktoren sind der Zubau neuer Windkraftanlagen sowie das Repowering. Das jährliche Windaufkommen 2015 lag zudem über dem langjährigen Mittel. Die Windkraft war mit rund 13,7 Mrd. kWh und einem Anteil von 76,2 Prozent am regenerativ erzeugten Strom wichtigster erneuerbarer Energieträger. An zweiter Stelle folgte Biogas mit 2,6 Mrd. kWh (+2,8 Prozent). Die Stromerzeugung aus Photovoltaik war witterungsbedingt erstmals rückläufig (-3,8 Prozent).

Habeck: Photovoltaik-Ausbau nahezu abgewürgt
Die Stromerzeugung aus Kohle und Atom geht hingegen zurück. „Erstmals haben die Erneuerbaren in Schleswig-Holstein 2015 Kohle und Atom überholt. Den Erneuerbaren muss die Zukunft gehören. Sonst ist der Klimaschutz, zu dem Deutschland und die EU sich verpflichtet haben, nicht zu machen“, sagte Habeck. Die 2015 gegenüber dem Vorjahr gesunkene Stromerzeugung aus Photovoltaik sei zum einen auf ein vergleichsweise schlechtes Sonnenjahr zurückzuführen. Sie sei aber auch die Quittung dafür, dass die von der Bundesregierung in den letzten Jahren vorgenommene Deckelung und Vergütungskürzung deutlich zu hoch ausgefallen ist. „Der Photovoltaik-Ausbau wurde dadurch nahezu abgewürgt“, meint Habeck.

© IWR, 2016

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