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EEG 2017 bereitet der Biogas-Branche große Sorgen

Melle/Lohne – Im Rahmen einer Regionaltour zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2017 trafen sich Branchenexperten beim Biogas-Anlagenplaner Bioconstruct im niedersächsischen Melle. Dabei ging es um die Frage, wie es mit dem EEG 2017 für die Branche weitergehen kann.

Organisiert wurde die Tour vom Fachverband Biogas. Rund 30 Biogasanlagen-Betreiber, Hersteller von Komponenten, Ingenieure und Vertreter von Interessensgruppen diskutierten über die Zukunft der Biogas-Branche in Deutschland.

EEG 2017: Auktion statt Festvergütung
Für Bioconstruct-Geschäftsführer Borgmeyer ist die zukünftige Biogas-Vergütung schlicht zu gering. Obendrein wird das neue Vergütungssystem für Verwerfungen im Markt sorgen. Im bisherigen EEG wird jede mit Biogas erzeugte Kilowattstunde (kWh) Strom mit einem festen Satz verfügtet. Mit dem neuen EEG kommt es ab 2017 zu einem Wettbewerb zwischen den Betreibern von Biogasanlagen. Wie bei einer Auktion müssen sie sich mit ihrem Preis um die EEG-Vergütung bewerben, wobei der Höchstpreis auf 16,9 Cent je kWh für Bestandsanlagen und 14,0 Cent für Neuanlagen festgelegt ist. „Und selbst mit diesen Preisen kann man eine nicht mit Abfällen betriebene Anlage nicht wirtschaftlich sinnvoll betreiben“, hält Borgmeyer, stellvertretender Regionalgruppensprecher Weser-Ems im Fachverband Biogas fest. „Das wird Verwerfungen im Markt geben, darauf müssen wir uns einstellen.“

Silke Weyberg, Regionalreferentin Nord im Fachverband Biogas, hebt dagegen die Chancen durch das neue EEG heraus. Die Biogasbranche müssen sich viel mehr als Systemdienstleister etablieren. „Wir gleichen im Stromnetz die volatilen Energien Wind und Sonne aus. Energie aus Biogas gibt es dann, wenn sie benötigt wird, unabhängig von Sonne und Wind“, so Weyberg.

Biogas-Branche im Umbruch – vom Anlagenbau zum Eigenbetrieb
Einen Umbruch in der Branche ist bereits zu beobachten. Der niedersächsische Hersteller von Bioenergie-Anlagen Envitec teilt mit, vermehrt Anlagen im Eigenbetrieb zu führen. Seit dem 1. September verstärken drei Biogasanlagen mit je 526 Kilowatt (kW) Leistung den Eigenbetrieb. Mit der Übernahme der drei ehemals durch die agri.capital Gruppe betriebenen Biogasanlagen in Sukow, Mecklenburg-Vorpommern, weist der in Lohne ansässige Biogas-Allrounder eine installierte Eigenbetriebsleistung von mehr als 58 MW auf. „Eine ideale Kombination für uns als Allrounder ist nicht nur die Entwicklung neuer Techniken sondern auch der eigene Betrieb von Biogasanlagen“, erklärt Olaf von Lehmden, Vorstandsvorsitzender der Envitec-Gruppe.

© IWR, 2016

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