Bioenergie-Branche.de

Branchenportal für die Bioenergie

PlanET 4 1280 256

Verband: Brennholz-Knappheit ist Panikmache

Frankfurt am Main - Der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. (HKI) stuft in einer aktuellen Stellungnahme die Berichte über Brennholz-Knappheit in Deutschland als reine Panikmache ein. Der Verband verweist darauf, dass der jährlichen Holzernte zwischen 75 und 85 Millionen Kubikmetern Holz in den deutschen Wäldern ein Zuwachs von 120 Millionen Kubikmetern Holz gegenüberstehe. Von einem zu "Neige" gehen könne also keine Rede sein. Zudem werde in den Berichten zur Holz-Knappheit wichtige Daten zum Stand der aktuellen Holzvorräte unterschlagen. So komme das Zentrum für Holzwirtschaft der Universität Hamburg in seiner Studie von Mai 2012 auch zu dem Ergebnis, dass deutsche Eigenheime weiterhin über ausreichende Bestände an Brennholz verfügten. Die Menge des gelagerten Scheitelholzes sei dabei mehr als doppelt so groß wie die von den privaten Haushalten verfeuerte Menge in 2010.

Lokale Engpässe sind möglich
Der HKI räumt allerdings ein, dass lokal Engpässe bei der Holzversorgung gerade in den Ballungsgebieten möglich seien. In einem solchen Fall springe jedoch das Umland ein. Die Angst, dass das Holz knapp würde, sei hingegen in Anbetracht wachsender Wälder unbegründet. Der Verband verweist zugleich auf die positiven Effekte der hohen Nachfrage- und Preissituation. Durch einen verstärkten Brennholzkauf könne der Umbau der Wälder weg von der Monokultur schneller vonstattengehen. Auch der gestiegene Preis könne positive Effekte für die Umwelt haben. Dieser setze Anreize, Verbrennungsprozesse zu optimieren, was wiederum die Emissionen senken würde.

AGR: Stadtforstämter stehen vor Versorgungsengpässen

Der HKI reagiert mit seiner Stellungnahme auf Berichte, die auf eine Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR) unter mehreren Stadtforstämtern zurückgehen. Diese Umfrage hat ergeben, dass die Ämter den stark angestiegenen Brennholz-Bedarf kaum abdecken könnten. Nach Untersuchungen des Zentrums für Holzwirtschaft der Universität Hamburg sei zudem der Holzverbrauch in privaten Haushalten innerhalb von neun Jahren von elf auf 34 Millionen Kubikmeter gestiegen. Mehr als jeder vierte deutsche Haushalt nutze laut AGR Scheitholz, Hackschnitzel oder Holzpellets zum Heizen. Viele davon seien sogenannte "Gelegenheitsbrenner", die ineffiziente Kaminöfen aus dem Baumarkt besitzen. Die Kapazitätsgrenze des in Deutschland verfügbaren Holzes sei erreicht, so die Feststellung der AGR.

Weitere Nachrichten und Infos zum Thema
Brennholz in Deutschland wird knapp und teuer
Studie: Wie die Europäer Heizkosten sparen
Pelletsprodukte von der Westerwälder Holzpellets GmbH
Weitere Nachrichten aus der Bioenergiebranche
© IWR, 2013

31.01.2013

 



Jobs & Karriere - Energiejobs.de
Veranstaltungen - Energiekalender.de

Pressemappen - mit Original-Pressemitteilungen