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BMU und BMELV lassen Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen erforschen

Gülzow - Im Energiekonzept der Bundesregierung spielen Biokraftstoffe eine wichtige Rolle bei der Einsparung von Treibhausgasen. Voraussetzung dafür ist die Nachhaltigkeit der pflanzlichen Energieträger. Obwohl Ende 2009 die Biokraftstoff-Nachhaltigkeits-Verordnung in Kraft trat, die genau dies sicherstellen soll, ist der Aspekt der Nachhaltigkeit immer wieder ein Diskussionspunkt, der von Kritikern angezweifelt wird.

Die Kritik erfolgt v.a. im Zusammenhang mit der indirekten Landnutzungsänderung. Darunter versteht man, dass Anbauflächen für Biokraftstoffe die Nahrungs- und Futtermittelproduktion verdrängen können, die dann ihrerseits auf sensible Flächen, etwa gerodete Urwaldflächen ausweicht. Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) und Bundesumweltministerium (BMU) haben vor diesem Hintergrund einen gemeinsamen Förderschwerpunkt initiiert. Studien sollen Klarheit darüber schaffen, wie der Status Quo in punkto Nachhaltigkeit derzeit aussieht und welche Strategien für die Zukunft erfolgversprechend sind. Konkret sollen die Studien sich mit folgenden Fragestellungen befassen:

  • Indirekte Landnutzungsänderungen: In welchem Umfang existiert dieses Phänomen aktuell und wie kann es künftig vermieden werden? Wie groß ist das nachhaltig mobilisierbare Potenzial von Flächen, Rest- und Abfallstoffen und nicht-landwirtschaftlicher Biomasse weltweit?
  • Nutzungskonkurrenzen und Flächenpotenziale: Welche Zielkonflikte bestehen zwischen Bioenergieerzeugung und sonstiger Flächennutzung? In welchem Umfang werden durch Intensivierung und Effizienzsteigerung in der Landwirtschaft, insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern, künftig Flächen frei?
  • Emissionen: Welche Schadstoffe und klimarelevanten Emissionen entstehen bei der Verbrennung von Biokraftstoffen, in Reinform und als Beimischung?
  • Wie wirkt sich die Biokraftstoffproduktion auf das regionale sozio-ökonomische Gefüge aus?

Projektvorschläge zu allen vier Themen sollen sich auf den globalen Maßstab beziehen. Informationen zum neuen Förderschwerpunkt und zur Antragstellung stehen auf der FNR-Internetseite zur Verfügung. Interessenten können sich auch direkt an die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) in Gülzow wenden.

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19.01.2012

 



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