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Pressemitteilung EE.SH / Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH

Erdgas ersetzen und Emissionen reduzieren mit Biogas

Bioenergie Marienthal erzeugt Wärme aus Stroh und Gülle.<br />
© Clorius/EESH
Bioenergie Marienthal erzeugt Wärme aus Stroh und Gülle.
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Eckernförde (iwr-pressedienst) - Biomasse könnte 23% des Gesamt-Energiebedarfs in Deutschland decken und ist im Gegensatz zu Wind- und Solarenergie unabhängig vom Wetter. Doch wie nachhaltig ist es, Energie aus Biomasse zu nutzen? Darum ging es bei der „Werkstatt Wissenschaft Wirtschaft“, einer Veranstaltungsreihe, die sowohl Forschungsergebnisse als auch wirtschaftliche Anwendungsmöglichkeiten vorstellt.

Die Veranstaltung „Nachhaltige Nutzung von Biomasse“ begann mit einer Exkursion zum Gut Marienthal in Goosefeld bei Eckernförde. Dort dient Stroh als pflanzliches Substrat, wird durch Thermodruckhydrolyse aufgeschlossen und mit Schweinegülle und Hühnertrockenkot vermischt. Philip Klagges, Betreiber der Bioenergie Marienthal GmbH, versorgt einen nahe gelegenen Stadtteil von Eckernförde mit seiner Wärme und stellt Biomethan her.

„In Schleswig-Holstein gibt es große Potenziale vielfältiger Biomasse einschließlich Rest- und Abfallstoffen, die wir nutzen könnten, um fossile Ressourcen einzusparen“, erklärte Bernd Maier-Staud, am schleswig-holsteinischen Energiewende-Ministerium zuständig für die Themen Klimaschutz und Bioökonomie, zur Einleitung der anschließenden Vortragsveranstaltung. 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dazu ins Technik- und Ökologiezentrum TÖZ in Eckernförde gekommen. Maier-Staud verwies auf die kürzlich veröffentlichten Eckpunkte der Nationalen Biomasse-Strategie der Bundesregierung (NABIS) und wies auf die wichtige Rolle von Biogas-Anlagen für die Energieversorgung und das Nährstoff-Management auf landwirtschaftlichen Betrieben hin. Die Herstellung von Biomethan könne die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität voranbringen, und Bioenergie sei der einzige Bereich, in dem negative Emissionen möglich seien – also mehr Bindung als Emission von CO2.

Prof. Dr. Hinrich Uellendahl von der Hochschule Flensburg verwies auf die besondere Bedeutung von Biogas in der Energiekrise. Die gasbasierte Stromerzeugung in Blockheizkraftwerken könne zu nahezu 100% durch Biomethan ersetzt werden. Biogasanlagen können zudem wesentlich zur Reduktion von Treibhausgasen durch die Nutzung von Gülle beitragen, da hierdurch die Emissionen von Methan und Lachgas der Rohgülle vermieden werden. Für eine nachhaltige Landwirtschaft sei außerdem bedeutsam, dass Nährstoffe aus der vergorenen Gülle – also Gärrest aus der Biogasanlage – besser für Pflanzen verfügbar seien. Gärrest lasse sich zu hochwertigem Dünger oder zu Pflanzenkohle verarbeiten und Kohlenstoff so langfristig binden. Prof. Uellendahl stellte ein Forschungsprojekt vor, bei dem die Umstellung von Biogasanlagen auf den Betrieb mit Reststoffen optimiert wird. Außerdem wird die Kombination von Biomethan-Aufbereitung mit einer Elektrolyse-Anlage untersucht, um den Wasserstoff aus der Elektrolyse zur Methanisierung von CO2 einzusetzen.

„Die Tank-Teller-Diskussion gibt es, seit es Biogas-Anlagen gibt – ich habe mir deshalb frühzeitig Gedanken gemacht, wie wir Reststoffe verwerten können“, erklärte Biogasanlagen-Betreiber Philip Klagges. „Durch meinen Pufferspeicher kann ich die Stromerzeugung punktgenau starten, wenn der Strom gebraucht wird.“

Die Veranstaltungsreihe „Werkstatt Wissenschaft Wirtschaft“ wird organisiert vom Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien und Klimaschutz EEK.SH, der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien EE.SH, der Investitionsbank Schleswig-Holstein IB.SH, der Kieler Wirtschaftsförderung KiWi, der Wirtschaftsförderagentur Kreis Plön und der Wirtschaftsförderung Kreis Rendsburg-Eckernförde.


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BU: Bioenergie Marienthal erzeugt Wärme aus Stroh und Gülle.
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Eckernförde, den 16. November 2022


Veröffentlichung und Nachdruck honorarfrei; ein Belegexemplar an EE.SH - Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein / Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH wird freundlichst erbeten.


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Dr. Matthias Hüppauff
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