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Energie heute: Wolfgang Clement spricht sich auf Atomforum für Kernenergie aus - Atomausstieg: Lichter gehen nicht aus

Münster - Wolfgang Clement (SPD) hat sich auf einer Tagung des deutschen Atomforums klar für die Kernenergie und eine längere Laufzeit deutscher Atommeiler ausgesprochen. Damit ist er klar aus der Linie seiner eigenen Partei ausgebrochen - und erntet Kritik aus eigenen Reihen. Nach Ansicht von Clement ließe sich die Versorgungssicherheit in Zukunft vor allem nur durch den Einsatz von CO2-freien Kohlekraftwerken und Atomkraft herstellen. Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz sollten aber ebenso zum Energiemix gehören. Vor Vertretern des Atomverbands warnte Clement einem Artikel des Tagesspiegels zufolge vor der aktuellen Energiepolitik der SPD und verlangte, den Atomausstieg als "Fehlentwicklung" zu korrigieren. Bisher habe kein Land der Welt den Ausstieg aus der Kernenergie tatsächlich vollzogen, weil sie die Atomkraft nicht hätten ersetzen können. Der SPD-Energieexperte Hermann Scheer forderte Clement zum Streitgespräch auf - "um zu sehen, was von seinen Argumenten übrig bleibt", sagte Scheer der dpa.

Atomausstieg: Lichter gehen nicht aus - Fahrplan muss eingehalten werden
Indessen wiesen die Präsidenten des Bundesamts für Strahlenschutz und des Umweltbundesamts gemeinsam Warnungen der Atomlobby zurück, dass mit dem Atomausstieg eine Lücke in der Stromversorgung drohe. Solange der Ausstiegssfahrplan eingehalten werde, gingen die Lichter nicht aus, heißt es in der Financial Times Deutschland. Im Jahr 2007 habe es Stillstände bei mehreren Kernkraftwerken gegeben. Obwohl erhebliche Reaktorkapazitäten deshalb nicht zur Verfügung gestanden haben, hat Deutschland weiter Strom ins Ausland exportiert. Warnungen gab es seitens des Umweltbundesamtes allerdings, falls die Energieerzeuger vom Fahrplan abwichen und die Verbesserungen in der Effizienz und den Transport des Stroms aus erneuerbaren Energien bewusst verzögerten. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) äußerte sich besorgt über Verzögerungen bei den Investitionen in die Energieversorgung. Der Ausbau der Stromleitungsnetze gehe zu langsam voran, sagte Gabriel gegenüber der Braunschweiger Zeitung. Sorge mache ihm auch, dass bereits geplante Standorte für Kohlekraftwerke wieder infrage gestellt würden.

Gasprom: Erneuter Lieferstopp in die Ukraine?
Der russische Energiekonzern Gasprom hat der Ukraine erneut ein Ultimatum gestellt. Sollte die Ukraine offene Schulden nicht begleichen, werde man die Lieferungen ab kommenden Montag einstellen. Gasprom zufolge handelt es sich dabei um 1,5 Mrd. Dollar. Auf der anderen Seite fordert die Ukraine von Russland mehr Geld für die Weiterleitung von russischem Erdgas in den Westen. Russland hatte Anfang 2006 bereits die Gaslieferungen in die Ukraine gestoppt. Da die ukrainische Gasleitung auch Westeuropa versorgt, war es dort auch zu Lieferengpässen gekommen. Damals war dadurch auch der Streit um die Versorgungssicherheit und den Ausstieg aus dem Atomausstieg in Deutschland wieder entfacht worden.

Handelsblatt: Biokraftstoffe heizen Klima auf
Die Herstellung von Biokraftstoffen kann einem Artikel des Handelsblatts zufolge den Klimawandel beschleunigen. Allein durch das Anpflanzen der Energiepflanzen enstünden oft mehr Treibhausgase als durch die gewonnenen Biokraftstoffe eingespart weden. Dies gehe aus in den Fachzeitschriften "Science" und "Atmospheric Chemistry and Physics" veröffentlichten Studien hervor. Ein Problem sei in diesem Zusammenhang vor allem die Umwandlung von Tropenwald in Agrarland. Zudem setze Dünger offenbar wesentlich mehr des Treibhausgases Lachgas frei als bislang gedacht. Durch die Brandrodungen in Indonesien entstehe mehr als 400 Mal so viel Kohlendioxid wie mit Hilfe von Palmöl auf derselben Fläche pro Jahr gespart werden könne. Der für die Soja-Produktion genutzte brasilianische Regenwald setze 300 Mal mehr Kohlendioxid frei als der daraus erzeugte Kraftstoff pro Jahr spare.

08.02.2008

 



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