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Neubau an Kraftwerkskapazitäten 2023 in den USA: über 50 Prozent Solarleistung

© Fotolia/Adobe© Fotolia/AdobeWashington – In den USA veröffentlicht die U.S. Energy Information Administration (EIA) Daten über den angestrebten Zubau an neuen Kraftwerkskapazitäten eines Jahres. Geht es nach den vorliegenden Planungen in den Vereinigten Staaten, dann werden 2023 Kraftwerke mit über 50.000 MW neu zugebaut, davon entfallen allein auf die Wind- und Solarenergie rd. 35.000 MW Leistung.

In den USA planen nach dem vorläufigen monatlichen Stromerzeuger-Inventar die Entwickler im laufenden Jahr 2023 insgesamt 54,5 Gigawatt (GW) an neuen Stromerzeugungskapazitäten zu errichten. Auf Platz 1 rangiert überraschend die Solarenergie, gefolgt vom Zubau an Batteriespeichern. Auch das einzige laufende AKW-Neubauprojekt in den USA könnte nach jahrelanger Verzögerung ans Netz gehen.

Neue Kraftwerksleistung 2023: Solarenergie legt nach Vorjahresdelle kräftig zu
Trotz des Photovoltaik-Aufwärtstrends in den letzten zehn Jahren ging der Zubau von Solarkraftwerken in den USA im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 um 23 Prozent zurück. Dieser Rückgang war das Ergebnis von Unterbrechungen der Lieferkette und anderen pandemiebedingten Herausforderungen. Die US-Behörde geht davon aus, dass einige dieser verzögerten Projekte aus dem Jahr 2022 im Jahr 2023 in Betrieb gehen werden. Die US-Projektentwickler planen 29,1 GW an Solarleistung in den Vereinigten Staaten zu installieren. Wenn alle diese Kapazitäten wie geplant in Betrieb genommen werden, wird 2023 die größte neu hinzugekommene Solarkapazität in einem einzigen Jahr sein und den derzeitigen Rekord (13,4 GW im Jahr 2021) mehr als verdoppeln, so die EIA.

Auf der Ebene der Bundesstaaten werden im Jahr 2023 die mit Abstand meisten neuen Solarkapazitäten in Texas (7,7 GW) und Kalifornien (4,2 GW) entstehen, die zusammen 41 Prozent der geplanten neuen Solarkapazitäten ausmachen.

Markt für Batteriespeicher: Kapazität könnte sich 2023 verdoppeln
Die Batteriespeicherkapazität in den USA ist in den letzten Jahren schnell gewachsen. Im Jahr 2023 wird sich die Batteriekapazität in den USA wahrscheinlich mehr als verdoppeln, so die Prognose. Entwickler haben Pläne gemeldet, 9,4 GW an Batteriespeichern zu den bestehenden 8,8 GW an Batteriespeicherkapazität neu zu installieren. Die EIA geht davon aus, dass im Jahr 2023 insgesamt 71 Prozent der neuen Batteriespeicherkapazitäten in Kalifornien und Texas zu finden sein werden, also in Staaten mit großen Solar- und Windkapazitäten.

Windenergie: Offshore Windpark South Fork Wind geht ans Netz
Der jährliche Zubau an Windenergieleistung im industriellen Maßstab wird sich im Jahr 2023 verlangsamen. Wurden in den Jahren 2020 und 2021 jeweils mehr als 14 GW neue Windkraftleistung errichtet, planen die Entwickler im Jahr 2023 lediglich einen Zubau von 6 GW Windkraftleistung. Mit 2 GW entfällt davon der höchste Anteil auf den Bundesstaat Texas.

Neue Erdgas-Kraftwerke mit 7,5 GW Leistung
Die Entwickler planen den Bau von 7,5 GW neuer erdgasbefeuerter Kapazität im Jahr 2023, 83 % davon in GuD-Kraftwerke. Die beiden größten Erdgaskraftwerke, die 2023 ans Netz gehen sollen, sind das Guernsey-Kraftwerk mit 1.836 Megawatt (MW) in Ohio und das CPV Three Rivers Energy Center mit 1.214 MW in Illinois.

Atomkraftwerke: AKW-Blöcke im Kernkraftwerk Vogtle sollen nach jahrelanger Verspätung 2023 ans Netz gehen
Im US-Bundesstaat Georgia werden zwei neue Westinghouse AP1000 Atomkraftwerke mit je 1.100 MW (Nettoleistung) gebaut. Doch wie bei anderen Atomkraftwerks-Neubauten liegt das Projekt weit hinter dem Zeitplan zurück, die Kosten sind explodiert. Die zwei 2012 genehmigten Atomkraftwerke sollten eigentlich 2016 zu einem Preis von 14 Mrd. US Dollar in Betrieb gehen. Doch sieben Jahre später ist immer noch unklar, ob die AKW’s im laufenden Jahr 2023 tatsächlich ans Netz gehen können.

Auch die Kosten für den einzigen AKW-Neubau in den USA haben sich von ursprünglich 14 auf mittlerweile über 30 Mrd. US-Dollar mehr als verdoppelt. Schon droht deshalb laut einem Bericht des Power-Magazins neuer Ärger mit Minderheits-Anteilseignern. Einige planen ihre Kostenbeteiligungen einzufrieren, so wie es eine mit Georgia Power als Hauptanteilseigner geschlossene Vereinbarung aus dem Jahr 2018 vorsieht.



© IWR, 2023


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01.03.2023

 



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