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BNetzA-Präsident Homann warnt vor Energieautarkie

Bonn/Münster – Bei einer verstärkten dezentralen Energieerzeugung muss das Stromnetz weniger stark ausgebaut werden. Dieser verbreiteten Ansicht widerspricht Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.

Für die Bundesnetzagentur (BNetzA) rückt die Stabilität des Stromnetzes immer stärker in den Fokus. Die verbreitete Vorstellung von einer lokal oder regional autarken Energieversrogung sieht der BNetzA-Präsident Jochen Homann als Option für die Zukunft kritisch.

Homann: Energieinseln ersparen keinen Netzausbau
Homann betrachtet die Entwicklung hin zu vielen kleinen Strommärkten mit Sorge. Das berichtet die Börsenzeitung mit Bezug auf einen Auftritt Homanns auf einer Konferenz der Kanzlei Freshfields. Zwar sei grundsätzlich nichts gegen kleine Betreiber und kleine Stromerzeuger einzuwenden, viele kleinteilige Märkte seien jedoch illiquide und ineffizient. Zudem seien Einsparungen beim Netzausbau durch solche kleinen Energieinseln eine Illusion, stellte Homann dem Bericht zufolge fest. Ohne Stromnetz wäre eine gewaltige Backup-Kapazität erforderlich.

Netzausbau reduziert Kosten des Engpassmanagements
In Deutschland hat der schleppende Netzausbau in Kombination mit alten konventionellen Kraftwerken, die sich nicht flexibel an die Nachfrage anpassen und daher durchlaufen, in den letzten Jahren zu steigenden Kosten für das Engpassmanagement gesorgt. Darunter fallen neben den Redispatch-Maßnahmen, also das Herauf- und Herunterfahren neuerer konventionellen Kraftwerke, auch die Abregelung von erneuerbaren Energien, insbesondere von Windenergieanlagen.

Wie lindernd ein erfolgreicher Netzausbau für die Stromversorgung in Deutschland ist, zeigt das Beispiel 50Hertz. Der für den Osten sowie Teile des Nordens Deutschlands verantwortliche Netzbetreiber, konnte die Kosten das Engpassmanagement 2016 fast halbieren. Hauptgrund dafür ist die Fertigstellung Südwest-Kuppelleitung („Thüringer Strombrücke“). „Man sieht daran eines sehr deutlich: Netzausbau wirkt“, bekräftigt daher auch Boris Schucht, Vorsitzender der Geschäftsführung von 50Hertz.

© IWR, 2017

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06.04.2017

 



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