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Größte Forschungsinitiative zur Energiewende gestartet

Berlin - Die Energieversorgung in Deutschland befindet sich in einem komplexen Umbauprozess, der eine Reihe von Fragen auf wirft. Antworten und Lösungen soll eine Mega-Forschungsinitiative des Bundes zur Energiewende mit 230 Projektpartnern liefern.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat heute die vier ausgewählten "Kopernikus-Projekte für die Energiewende" bekannt gegeben. Mit dem Start dieser Projekte geht die größte Forschungsinitiative zur Energiewende in die Umsetzung.

Wanka: "Erneuerbare Energieversorgung ohne Wohlstandsverlust ist machbar"
Im Fokus der Forschungsinitiative stehen die Entwicklung von Stromnetzen, die Speicherung überschüssiger erneuerbarer Energie, die Neuausrichtung von Industrieprozessen auf eine fluktuierende Energieversorgung und eine verbesserten Systemintegration. Ziel der Projekte ist es, über einen Zeitraum von zehn Jahren gemeinsam mit Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft technologische und wirtschaftliche Lösungen für den Umbau des Energiesystems zu entwickeln.

"Wir werden zeigen, dass eine sichere, bezahlbare und saubere Energieversorgung machbar ist, ohne auf Wohlstand und Arbeitsplätze zu verzichten. Bis 2025 bringen wir neue Energiekonzepte auf den Weg, die im großtechnischen Maßstab angewendet werden können – und die auch gesellschaftlich mitgetragen werden", so Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.

Vier erfolgreiche Projekt-Konsortien
Themenfeld 1: Den Zuschlag im Bereich „Neue Netzstrukturen“ erhält das Konsortium ENSURE unter der Leitung von Professor Holger Hanselka des Karlsruher Instituts für Technologie, der RWTH Aachen, E.ON, TenneT TSO GmbH, Siemens AG und ABB. Das Konsortium mit 21 Partnern geht der Frage nach, wie durch eine Kombination von dezentral und zentral erzeugtem Strom die Kosten für den Netzumbau verringert werden könnten.

Themenfeld 2: Der Zuschlag bei der „Speicherung von Überschussstrom“ geht an ein Konsortium mit 62 Partnern unter der Führung von Professor Leitner der RWTH Aachen, dem Forschungszentrum Jülich und die DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.. Ziel ist es, die großtechnischen Voraussetzungen zu erarbeiten, um mehr als 90% der zukünftigen Erneuerbare Energien-Überschüsse in Form von chemischen Grundstoffen, gasförmigen Energieträgern und Kraftstoffen zu speichern.

Themenfeld 3: Im Bereich “Industrieprozesse“ wurde das Projekt SynErgie unter der Leitung von Professor Eberhard Abele der TU Darmstadt und der Universität Stuttgart ausgewählt, die ein Konsortium von 83 Partnern anführen. Mit dem Projekt SynErgie soll demonstriert werden, wie gerade energieintensive Produktionsprozesse an eine schwankende Energieversorgung angepasst werden können.

Themenfeld 4: Professor Ortwin Renn vom Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) Potsdam wird das Projekt ENavi zur Systemintegration mit 64 Partnern leiten. ENavi betrachtet die Energiewende als einen gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozess. Auf diesem Wege soll das Projekt dazu beitragen, die Energiewende mit größtmöglicher Akzeptanz voran zu treiben.

Bund stellt bis zu 400 Mio. Euro an Forschungsgeldern bereit
Die vier Konsortien werden in diesem Jahr mit den Forschungsvorhaben beginnen. Die Projektlaufzeit ist in drei Phasen unterteilt. Für die erste Phase bis 2018 stellt das BMBF bis zu 120 Millionen Euro bereit. Zwei weitere Förderphasen sind vorgesehen, die in eine Gesamtlaufzeit von bis zu zehn Jahren münden. Bis 2025 sollen dafür weitere 280 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.

© IWR, 2016


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05.04.2016

 



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