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Niedriger Ölpreis: Gewinner und Verlierer

Münster - Der Ölpreis ist günstig wie lange nicht mehr. Das hat vielfältige Auswirkungen und führt z.B. an den Tankstellen in Europa zu sinkenden Preisen. Was sind die Ursachen für den seit Monaten fallenden Ölpreis? Wer profitiert am meisten und wer leidet darunter?

Ein Barrel der Nordsee-Ölsorte Brent notiert derzeit bei rund 85 US-Dollar. Das ist so günstig wie seit knapp vier Jahren nicht mehr. Das spüren inzwischen auch die Verbraucher und Autofahrer in den westlichen Industrieländern. Verlierer sind hingegen im Wesentlichen die erdölexportierende Länder sowie die Ölindustrie.

Ursache für Überangebot des Ölpreises
An den Börsenplätzen ist der Rohölpreis seit Juni 2014 kräftig gesunken. Mitte Juni 2014 wurde ein Fass der Nordsee-Ölsorte Brent noch für etwa 115 US-Dollar gehandelt. Seither ist der Kurs um gut 25 Prozent eingebrochen. Im Wesentlichen trifft eine aufgrund schwächerer Konjunkturentwicklungen und auch wegen der verstärkten Energieeinspar-Bemühungen stagnierende Nachfrage auf ein erhöhtes Angebot. Die Ölproduktion in vielen Ländern befindet sich derzeit auf Rekordniveau. Neben dem Fracking-Boom in den USA auf der einen Seite haben andererseits auch Staaten wie Saudi-Arabien die Ölproduktion erhöht, um ihre Marktanteile zu verteidigen. Zudem gehen Experten davon aus, dass spekulative Übertreibungen im Markt derzeit korrigiert werden. Das alles drückt den Ölpreis an den Weltmärkten und sorgt für bei den Verbrauchern in Deutschland für sinkende Sprit- und Heizölpreise.

Tanken so günstig wie Anfang 2011
An den deutschen Tankstellen waren Benzin und Diesel im Oktober 2014 so günstig wie seit gut dreieinhalb Jahren nicht mehr. Das meldete der ADAC. Für einen Liter Super E10 musste im Schnitt 1,477 Euro bezahlt werden und damit so wenig wie zuletzt Anfang 2011. Auch für Dieselfahrer hätten sich die Preise erfreulich entwickelt: Ein Liter kostete im Oktober 1,325 Euro - ebenfalls der niedrigste Stand seit Januar 2011. Zudem sei der 30. Oktober der günstigste Tanktag des Monats und der preiswerteste Tag des Jahres 2014 gewesen. Super E10 kostete an diesem Tag im Schnitt 1,439 Euro je Liter, Diesel nur 1,304 Euro. Der Rückgang der Kraftstoffpreise sei eine direkte Folge des gesunkenen Ölpreises, so der ADAC.

Auch Heizöl so günstig wie seit Jahren nicht mehr
Beim Heizöl sieht die Sache ähnlich aus. Trotz der beginnenden Heizsaison kostet ein Liter Heizöl derzeit etwa 75 Eurocent (inkl. MWST, bei Abnahme von 3.000 Litern). Anfang 2013 zahlten die Verbraucher von mehr als 90 Cent und im Oktober 2012 sogar mehr als 95 Cent. Das aktuelle Niveau entspricht – wie bei den Kraftstoffen – in etwa den Preisen von Anfang 2011.

Wer verliert bei niedrigen Ölpreisen?
Neben der Ölindustrie leiden vor allem erdölexportierenden Länder wie Venezuela, Russland oder Iran unter einem anhaltend niedrigen Ölpreis. Der Staatshaushalt ist meist mit einem Ölpreis von deutlich über 100 US-Dollar kalkuliert. Zudem ist z.B. Venezuela hoch verschuldet.

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© IWR, 2014

04.11.2014

 



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