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Paradox: EEG-Umlage steigt schneller als Ökostromproduktion

Münster - Nach den ersten vorläufigen Daten der AG Energiebilanzen mit Stand vom 12.12.2013 wurden 2013 in Deutschland 147,1 Milliarden (Mrd.) Kilowattstunden (kWh) Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt (2012: 143,5 Mrd. kWh). Das ist nur ein kleiner Zuwachs von 3,6 Mrd. kWh oder 2,5 Prozent.

Der in der Gesamtsumme enthaltene Anteil des EEG-Stroms erreichte 2012 nach Angaben des Bundesumweltministeriums (BMU) 118 Mrd. kWh. Für 2013 liegen genaue Zahlen noch nicht vor, aber nach ersten Schätzungen könnte sich eine EEG-Stromerzeugung um die Marke von max. 125 Mrd. kWh für 2013 ergeben. Warum aber steigt dann die EEG-Umlage für die Verbraucher überproportional?

Verbraucher finanzieren über EEG-Umlage Industrie-Ausnahmen und sinkende Börsen-Strompreise mit
Schon seit geraumer Zeit ist eine starke Entkopplung zwischen EEG-Umlage und dem Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland zu beobachten. Die EEG-Umlage wurde im Jahr 2013 (5,277 ct/kWh) gegenüber 2012 (3,592 ct/kWh) um über 47 Prozent angehoben. Im gleichen Zeitraum stieg der EEG-Ökostromanteil lediglich um rd. 7 Mrd. kWh, das ist ein Zuwachs um gerade einmal sechs Prozent. Auch für 2014 steigt die EEG-Umlage gegenüber 2013 noch einmal um über 18 Prozent auf 6,240 ct/kWh.

EEG-Umlagekonto ab Januar 2014 im Plus
Auch ohne eine Erhöhung der EEG-Umlage zum 01.01.2014 würde das EEG-Umlagekonto bereits im Januar 2014 ins Plus drehen. Mit der neuerlichen Erhöhung auf 6,240 ct/kWh müsste sich eigentlich ein größeres Überschuss-Polster ansammeln. Das dieser Effekt nicht wie gewünscht eintreten wird, liegt an der massiven Ausweitung der Industrie-Ausnahmen von der EEG-Umlage für 2014, die die Überschüsse auf dem EEG-Umlagekonto wieder abschmelzen lässt.

Grossabnehmer und die Industrie sparen Milliarden durch EEG-Umlagebefreiung
Auch 2014 finanzieren die Verbraucher mit der EEG-Umlage immer weniger den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland und immer mehr die EEG-Umlagebefreiungen der Industrie. Weil durch die erneuerbaren Energien der Börsen-Strompreis sinkt, finanzieren die Stromverbraucher letztendlich auch die niedrigen Strom-Einkaufspreise für die Grossabnehmer und die Industrie. So notierte der vom VIK- Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. herausgegebene Strompreisindex für Mittelspannungskunden in Industrie und Gewerbe im Dezember 2013 auf dem niedrigen Niveau des Jahres 2005.

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10.01.2014

 



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