Bioenergie-Branche.de

Branchenportal für die Bioenergie

PlanET 4 1280 256

Deutschland importiert knapp die Hälfte des Bioethanols

Berlin - FAst die Hälfte des in der Bundesrepublik Deutschland eingesetzten Bioethanols, das unter anderem den Kraftstoffen für Autos beigemischt wird, muss importiert werden. Dies geht aus dem von der Bundesregierung als Unterrichtung vorgelegten Bericht zur Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe 2011 hervor. Für die Produktion von Bioethanol werden in erster Linie Weizen, Roggen oder Zuckerrüben eingesetzt. Dem Ottokraftstoff für Pkw können bis zu fünf Prozent Bioethanol ohne Kennzeichnung beigemischt werden. Seit Anfang 2011 ist auch eine Beimischung von zehn Prozent Bioethanol unter dem Label "E 10" zulässig.

Bioethanol-Absatz 2011 leicht gestiegen

Der Absatz von Bioethanol als Kraftstoffbeimischung nahm von 2010 auf 2011 nur geringfügig zu – von 1,02 Millionen Tonnen auf 1,05 Millionen Tonnen. Zudem wurden sehr geringe Mengen als E 85-Kraftstoff abgesetzt, der nur von Fahrzeugen mit auf diesen Kraftstoffen abgestimmten Motoren getankt werden darf. Hergestellt wurden in Deutschland 2011 nur 0,58 Millionen Tonnen Bioethanol, der Rest musste importiert werden.

Treibhausgasbilanz bei Biosprit nicht vernachlässigbar

Zu den Umwelteffekten der Nutzung von Biotreibstoffen heißt es laut einer Mitteilung des deutschen Bundestages, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Biomasse für energetische Zwecke auf Flächen produziert werde, auf denen vorher Lebens- und Futtermittel produziert worden seien "und deren Produktion infolgedessen zumindest teilweise in Gebiete mit hohem Kohlenstoffgehalt (zum Beispiel Wälder oder Moore) oder mit hoher biologischer Vielfalt verdrängt wird. Auf diesem Weg könnte die energetische Nutzung von Bioenergie mittelbar Treibhausgasemissionen verursachen und ökologisch wertvolle Gebiete gefährden", schlussfolgert die Bundesregierung. Die Verdrängungseffekte seien aber sehr komplex, und der kausale Zusammenhang zwischen Bioenergie und Treibhausgasemissionen sei schwierig zu quantifizieren. "Ersten quantitativen Schätzungen zufolge sind sie in der Treibhausgasbilanz von Biokraftstoffen nicht vernachlässigbar", heißt es weiter.

Absatz bei Biodiesel und Pflanzenöl sinkt
Zur Absatzentwicklung schreibt die Regierung, dass 2011 2,23 Millionen Tonnen Biodiesel und damit etwas weniger als 2010 (2,53 Millionen Tonnen) abgesetzt wurden. Der Absatz von Pflanzenölkraftstoff sank mit 0,02 Millionen Tonnen auf ein Drittel des Absatzes von 2010 (0,06 Millionen Tonnen). Durch Biokraftstoffe hätten im Jahr 2011 rund 5,5 energetische Prozent des Kraftstoffbedarfs gedeckt werden können. 2010 waren es noch 5,8 Prozent. Eine Überkompensation durch die steuerliche Förderung von Biodiesel und Pflanzölkraftstoff hat nach Angaben der Bundesregierung nicht stattgefunden.

Weitere Nachrichten und Informationen zum Thema Biotreibstoffe
Verbio unterstützt EU-Ziele für Biotreibstoffe
Streit um Niebels E10 Debatte
Weizenpreise: Warum die Brotpreise nicht steigen müssen
Über die BKN biostrom AG
© IWR, 2012

17.09.2012

 



Jobs & Karriere - Energiejobs.de
Veranstaltungen - Energiekalender.de

Pressemappen - mit Original-Pressemitteilungen