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EEG-Umlage: Energieintensive Industrie trägt nur 0,3 Prozent

Berlin – Nach einer aktuellen Studie der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) erhöht sich die EEG-Umlage zunehmend aufgrund der Entlastung energieintensiver Unternehmen. So ermittelte das Institut für ZukunftsEnergiesysteme (IZES), dass die EEG-Umlage im Jahr 2012, statt wie derzeit 3,59 Cent je Kilowattstunde (ct/kWh), ohne Privilegierungen nur 2,83 ct/kWh betragen hätte.

Industrie verbraucht viel und zahlt wenig

"Mindestens 0,6 Cent je Kilowattstunde sind quasi Industrieförderung, denn das EEG entlastet hunderte energieintensive Unternehmen über die Besondere Ausgleichsregelung von der Umlage, die eigentlich jeder Stromverbraucher bezahlen muss", erläutert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. 730 Unternehmen der Chemie-, Stahl- oder Aluminiumindustrie zahlen lediglich ein Zehntel oder ein Hundertstel der Umlage. Damit verbrauchen sie zwar 18 Prozent des gesamten Stroms, kommen allerdings nur für einen Anteil von 0,3 Prozent am Umlagebetrag auf, wie aus dem Evaluierungsbericht der Bundesnetzagentur (BNetzA) zur Ausgleichsmechanismus-Verordnung hervorgeht.

EEG- Novelle schafft weitere Befreiungen in 2013

Das Thema gewinnt aktuell vor allem an Brisanz, da die Übertragungsnetzbetreiber in wenigen Wochen ihre Prognose zur Höhe der EEG-Umlage 2013 veröffentlichen werden. Durch die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) von 2012 werden nun zudem ab 2013 auch Unternehmen mit einem jährlichen Stromverbrauch von 1 GWh (zuvor: 10 GWh) entlastet. Die Bundesnetzagentur rät in dem Bericht dazu, dass die Balance zwischen Entlastung der stromintensiven Industrie und der Belastung für kleine und mittlere Unternehmen und Haushaltskunden gewahrt werden müsse. AEE-Chef Vohrer weist in der Diskussion um die Ausgleichregelung vor allem darauf hin, dass die EEG-Umlage mittlerweile weit mehr Aufgaben zu erfüllen habe, als nur die reine Förderung Erneuerbarer Energien.

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© IWR, 2012

27.08.2012

 



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