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Biosprit der 2. Generation: Lurgi GmbH baut Pilotanlage in Wolfsburg

Gülzow/Wolfsburg - Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) wird am Standort Wolfsburg von Lurgi eine Pilotanlage gebaut, in der Methanol auf Basis von Biomasse in Diesel- und Ottokraftstoffe umgewandelt wird. Mit diesem finalen Schritt schließt sich die Prozesskette zur Produktion von BtL-Kraftstoffen (Biomass-to-Liquid-), teilte die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) mit. Synthetische BtL-Kraftstoffe werden als Biokraftstoffe der 2. Generation bezeichnet. Sie sind heute noch nicht auf dem Markt. Gegenüber der Fischer-Tropsch-Synthese zeichnet sich das hier eingesetzte MtS- (Methanol-to-Synfuels) Verfahren durch eine höhere Flexibilität in Bezug auf die Produkte aus. In die Methanol-to-Synfuels-Pilotanlage bringt Lurgi Prozesse und Technologien ein, mit denen das Unternehmen bereits umfangreiche Erfahrungen gesammelt hat: Eine erfolgreich arbeitende Labor-Anlage existiert und einige der Prozessbausteine sind in abgewandelter Form schon seit längerem großtechnisch im Einsatz. Nun gilt es, die Laboranlage um den Faktor 20 zu vergrößern, die Verfahrensschritte zu modifizieren und in einen stimmigen Gesamtprozess zu integrieren.

Unterauftragnehmer des Anlagenbauers Lurgi GmbH sind die Süd-Chemie AG und die Volkswagen AG. Süd Chemie ist vor allem für die benötigte Katalysatortechnik zuständig, Volkswagen analysiert den Gesamtprozess hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und CO2-Minderungspotenzial und unterzieht den fertigen BtL-Kraftstoff umfangreichen Tests. Betrieben wird die Anlage mit Hilfe der Volkswagen Kraftwerk GmbH, einer hundertprozentigen Tochter der Volkswagen AG.

Gefördert wird das umfangreiche und ambitionierte Projekt mit knapp 4,5 Millionen Euro durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMELV). Das Projekt startete zum 1. April 2008. Der Bau der Anlage wird im Anschluss an ein Engineering und eine darauf aufbauende Machbarkeitsstudie im Jahr 2009 beginnen. Die geplanten Versuchsreihen sollen im Jahr 2011 abgeschlossen sein.

17.04.2008

 



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