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Bloomberg: Wind und Sonne verdrängen Kohle und Gas

New York – Die Kosten für Energie aus Wind und Sonne fallen immer weiter und werden im kommenden Jahrzehnt unter denen von Kohle und Gas liegen. Ein Großteil der geplanten Kohlekraftwerke wird daher nie realisiert werden.

Die Stromerzeugungskosten aus regenerativen Energien werden in den kommenden Jahren weiter deutlich fallen. Das geht aus dem aktuellen New Energy Outlook 2017 von Bloomberg New Energy Finance hervor. Ein Großteil der Energie-Investitionen fließt in den regenerativen Sektor.

Wind- und Sonne erzeugen 2040 ein Drittel des Stroms
Bis zum Jahr 2040 wird der weltweite Strombedarf gegenüber 2016 um 58 Prozent, bzw. im Schnitt jährlich zwei Prozent, steigen. Dazu werden im selben Zeitraum 10,2 Billionen US-Dollar in neue Stromerzeugungskapazitäten investiert. Der Großteil davon, 7,4 Billionen Dollar, fließt in die erneuerbaren Energien, insbesondere in die Windenergie (3,3 Bio. Dollar) und die Solarenergie (2,8 Bio. Dollar). Durch diesen Ausbau werden die Wind- und Solarenergie bis 2040 fast die Hälfte der installierten Stromerzeugungskapazität stellen (2016: 12 Prozent) und mehr als ein Drittel des weltweit verbrauchten Stroms erzeugen (2016: 5 Prozent).

Erzeugungskosten der Erneuerbaren fallen weiter deutlich
Dieser Ausbau wird durch die weiter stark fallenden Stromerzeugungskosten der erneuerbaren Energien getragen. Bis 2040 erwartet Bloomberg, dass die durchschnittlichen Kosten der Stromerzeugung durch Photovoltaik (PV) um weitere 66 Prozent fallen, die der Windenergie an Land um 47 Prozent und die Windenergie auf See wird 71 Prozent günstiger. Neben Effizienzsteigerungen und größeren Windenergieturbinen tragen auch allgemeine Prozessverbesserungen wie beispielsweise im Wartungsbereich zur Kostensenkung bei.

Erdgas ergänzt Erneuerbare
Der Ausbau der Erneuerbaren führt zu einer starken Veränderung bei den fossilen Stromerzeugungskapazitäten. So wird die installierte Stromerzeugungskapazität aus Erdgas zwar bis 2040 nochmals um 16 Prozent steigen, Gaskraftwerke werden aber immer stärker zur flexiblen Erzeugung eingesetzt, anstatt zur dauerhaften Stromerzeugung in der Grundlast. Eine mittelfristige Ausnahme bildet Nordamerika, wo billiges Erdgas länger eine zentrale Rolle spielen wird. Doch auch dort wird Strom aus Wind- und Solaranlagen ab 2023 günstiger als aus neuen Gaskraftwerken sein.

Kohleverstromung geht ab 2026 zurück – trotz Trump
Ab 2030 wird Wind- und Solarstrom in einigen Ländern günstiger als Kohlestrom aus bestehenden Kraftwerken sein. Bloomberg geht daher davon aus, dass nur 35 Prozent der sich derzeit in Planung befindlichen Kohlekraftwerke tatsächlich gebaut werden. Dementsprechend wird im Jahr 2026 der weltweite Höhepunkt der Kohleverstromung erwartet. Zwar nimmt die Kohleverstromung in zunächst Asien weiter zu, wird durch den Rückgang in Europa und den USA aber überkompensiert. Die von US-Präsident Donald Trump geäußerte Unterstützung für den Kohlesektor wird aus Sicht von Bloomberg die ökonomische Realität nicht ändern können.

© IWR, 2017

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19.06.2017

 



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