Steigende Stromerzeugung aus Klärgas

Wiesbaden – In Deutschland sind über 1.000 Kläranlagen mit Klärgasnutzung in Betrieb. Das bei der Reinigung von Abwassern entstehende Gas wird vor allem zur Strom-und Wärmeerzeugung genutzt. Dabei spielt der Eigenverbrauch eine hohe Bedeutung.

Klärgas aus kommunalen Kläranlagen macht im Unterschied zur landwirtschaftichen Verwertung von Biogas nur einen Bruchteil der Stromerzeugung aus. Das Statistische Bundesamt hat Daten zur Stromerzeugung aus Klärgas in Deutschland für das Jahr 2015 veröffentlicht. Insgesamt wurden 2015 rd. 1,4 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt.

Klärgas: Über 90 Prozent Eigenverbrauch
Die gesamte Stromerzeugung aus Klärgas belief sich in Deutschland 2015 auf 1,40 Mrd. kWh. Das sind 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr (2014: 1,35 Mrd. kWh) und entspricht rd. 1 Prozent der gesamten regenerativen Stromerzeugung. Gut 92 Prozent und damit der überwiegende Teil des erzeugten Klärgas-Stroms wurde 2015 direkt in den Kläranlagen verbraucht. Die Eigenverbrauchs-Quote war bereits zum Ende der 90er-Jahre ähnlich hoch, fiel jedoch bis 2006 auf einen Tiefstand von 81 Prozent ab und ist seitdem wieder gestiegen. Insgesamt gibt es in Deutschland über 10.000 Kläranlagen. In 1.252 Kläranlagen wird im Rahmen der Klärschlammfaulung Klärgas gewonnen.

Bioenergie stellt ein Viertel der regenerativen Stromerzeugung
Die gesamte Stromerzeugung aus Bioenergie ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, auf zuletzt rd. 50 Mrd. kWh. Das entspricht 25 Prozent der gesamten EE-Stromerzeugung von 195 Mrd. kWh in 2015. Einen größeren Anteil hat mit rd. 44 Prozent nur die Windenergie. Der Klärgas-Anteil schwankt seit der Jahrtausendwende zwischen 1 und 2 Prozent.