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Biogasanlagen-Hersteller setzen auf Flexibilität

Vechta / Lohne – Die Biogasbranche steht unter Druck: Die Boomjahre mit bis zu 800 Megawatt Zubau pro Jahr sind vorbei. Im Rahmen der aktuellen Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zeigt sich die Branche erleichtert über eine Anhebung der Ausbaus-Korridors auf wenigstens 150 und später 200 MW. Die Anbieter von Biogasanlagen konzentrieren sich nun auf die Flexibilität als Stärke der Bioenergie.

Die sogenannte Flexibilitätsprämie ist im Bioenergie-Sektor nicht neu. Sie gilt für Bestandsanlagen und wurde mit dem EEG 2012 eingeführt. Die Prämie ist grundsätzlich für Anlagenbetreiber vorgesehen, die in zusätzliche Anlagenleistung investieren und die Stromerzeugung aus Biogas auf dieser Grundlage noch bedarfsgerechter steuern können. Envitec Biogas hat nun einige Projekte dieser Art umgesetzt und auch Weltec Biogas unterstreicht seine Angebote in diesem Bereich.

Envitec ermöglicht Kunden flexiblen Anlagen-Betrieb
Betreiber von Biogasanlagen können aufgrund der Flexibilitätsprämie mit einem Plus rechnen, wenn sie ihre Blockheizkraftwerks(BHKW)-Leistung steigern und die Erzeugung von grünem Strom am Bedarf ausrichten, heißt es beim Spezialisten Envitec Biogas aus Lohne in Niedersachsen. Das Unternehmen hat aktuell drei weiteren Kunden den Einstieg in den flexiblen Fahrbetrieb ihrer Anlagen ermöglicht.

„Wir sind stolz aktuell gleich drei Bestandskunden bei der Anlagenflexibilisierung zu helfen“, sagt Martin Brinkmann, Geschäftsführer der Envitec Service GmbH & Co. KG. „Die Flexibilisierung erfolgt zumeist über eine Leistungssteigerung eines BHKW und Schaffung von mehr Gasspeichervolumen.“, erklärt Brinkmann.

Direktvermarkter sorgt für Zusatzerlöse an der Strombörse
Ein Beispiel von Envitec ist eine Anlage im Landkreis Osnabrück. Diese 2011 fertig gestellte 549 kW große Biogasanlage wurde um ein 901 kW starkes BHKW erweitert. Zur Aufrechterhaltung der bestehenden Wärmelieferungen installiert der Kunde zusätzlich einen großen Wärmespeicher. Zur Überbrückung der dann neuen Abschaltzeiten benötigt der Kunde den Wärmespeicher. Den Fahrplan der BHKW stimmt der Kunde mit seinem Direktvermarkter – in diesem Fall die Envitec-Tochter Stromkontor - ab. Somit können laut Envitec neben der festen Flexprämie Zusatzerlöse an der Strombörse generiert die Wärmeverpflichtungen eingehalten werden.

Weltec: Flexibilität wird zum Erfolgsfaktor für Betreiber von Biogasanlagen

Auch Weltec Biopower aus Vechta im westlichen Niedersachsen betont sein das Angebot in Bezug auf die Flexibilitätsprämie. Flexibilität werde für Betreiber von Biogasanlagen zu einem der wichtigsten Erfolgskriterien in der Zukunft, heißt es bei Weltec. Voraussetzung dafür sei der Einstieg in die Direktvermarktung. Die Flexibilitätsprämie wird für einen Zeitraum von zehn Jahren garantiert. Zudem ist ein Zubaudeckel in Deutschland bei insgesamt 1350 MW festgelegt worden, der allerdings nach Angaben der Unternehmen noch längst nicht ausgeschöpft ist. Weltec Biopower bietet den Anlagenbetreibern nach einer Bedarfsanalyse geeignete individuelle Leistungspakete je nach Anlage, Bedarf, Genehmigungslage und Finanzkraft. Diese Infos wird Weltec auch im Rahmen einer Fachausstellung in Tarmstedt im Landkreis Rotenburg in Niedersachsen im Juli verbreiten.

© IWR, 2016

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09.06.2016

 



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