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Afrikas größte Biogasanlage kommt aus Bayern

Reisbach / Nairobi - Die bayerische Biogas-Firma Snow Leopard Projects GmbH hat die größte Biogasanlage in Afrika in Betrieb genommen. Sie steht in Kenia und speist den erzeugten Strom in das öffentliche Stromnetz ein, ein Novum in Kenia.

Der Investor Tropical Power ist die erste Firma in Kenia, die einen Einspeisevertrag (Power Purchase Agreement) für Strom aus einer Biogasanlage erhalten hat. Die Anlage verfügt über eine elektrische Kapazität von bis zu 2,4 Megawatt (MW).

BHKW-Motoren laufen wegen Höhenlage nicht mit Vollgas

Katharina Danner, Geschäftsführerin bei Snow Leopard Projects, erklärte: "Wir sind stolz darauf die ersten zu sein, die in Afrika Strom aus einer Biogasanlage ins öffentliche Netz einspeisen. Hier kann uns keiner mehr überholen." Zwei Blockheizkraftwerke (BHKWs) mit jeweils 1,4 MW sind auf der Biogasanlage installiert. Da bei einer Höhenlage von über 2.000 Metern über dem Meeresspiegel der Sauerstoffgehalt der Luft so gering ist, können die Motoren aber nur mit jeweils 1,2 MW Leistung betrieben werden. Aufgrund der geringeren Stromnachfrage läuft nachts nur ein Motor, während tagsüber dann beide Motoren betrieben werden, teilte Snow Leopard Projects mit.

Gemüseabfälle sorgen für Strom und heizen Gewächshäuser
Die Biogasanlage wird täglich mit ca. 120 Tonnen Gemüseabfällen gefüttert. Auch Bohnenstroh, Brokkolistämme oder Maisstängel aus der Gemüsemaisproduktion dienen als Substrate. Die Abwärme der Motoren wird in ein Gewächshaus geleitet, in dem Nützlinge für die biologische Schädlingsbekämpfung gezüchtet werden. Der energetische Gesamtwirkungsgrad liegt laut Snow Leopard Projects bei ca. 90 Prozent. Mike Mason, Projektentwickler und Investor aus Oxford, erklärt: "Die Biologie der Snow-Leopard-Projects-Biogasanlagen arbeitet um ein Dreifaches schneller und effektiver als die herkömmlicher Silomais-Biogasanlagen. Das haben meine vergleichenden Recherchen ergeben."

Spezielle Biologie der Anlage steigert Effektivität
Die Anlagen von Snow Leopard Projects unterscheiden sich nach Angaben des Biogas-Unternehmens von herkömmlichen Silomais-Biogasanlagen dahingehend, dass sie mit einer vorgeschalteten Batch-Hydrolyse arbeiten. Diese Batch-Hydrolyse funktioniere nach dem Prinzip des Pansens einer Kuh und sei in der Lage, Stroh und anderes faseriges Material aufzuschließen. Viele Komponenten der Anlage kommen aus Bayern. Insgesamt wurde Equipment für über 1,5 Mio. Euro aus Bayern nach Kenia geliefert. Nun sollen Stromausfälle am Standort am Naivasha See, etwa 70 km nördlich der Hauptstadt Nairobi, Geschichte sein. Die diesel-betriebenen Notstromaggregate werden nun die meiste Zeit still stehen. Zudem sichere das Projekt auch die 9.000 Arbeitsplätze im Gemüseanbau vor Ort.

© IWR, 2015

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