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DWV forciert Markteinführung von "grünem Wasserstoff"

Berlin - Die deutsche Fachkommission performing energy des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbands (DWV) drängt darauf, dass ökologisch erzeugter Wasserstoff in Deutschland Rahmenbedingungen zur Markteinführung erhält. Auch das EU-Parlament hat beschlossen, dass "grüner Wasserstoff" im Rahmen der Treibhausgasminderungs-Pflichten seitens der Kraftstoffindustrie angerechnet werden kann.

Laut dem Beschluss des EU-Parlaments kann Wasserstoff, der auf Basis von erneuerbaren Energien erzeugt wurde, mit dem zweifachen seines Energiegehaltes auf die Treibhausgasminderungs-Verpflichtung angerechnet werden. Grüner Wasserstoff, der in Elektro-Fahrzeugen zum Einsatz kommt, kann sogar fünffach angerechnet werden.

"Grüner Wasserstoff": Bindeglied zwischen Strom- und Mobilitätswelt
Die Energiewende in Deutschland kann nach Einschätzung des DWV mit der Integration von "grünem Wasserstoff" besser gelingen: Dieser Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, kann demnach die Volatilität der regenerativen Energiegewinnung mit Sonne und Wind erfolgreich auffangen und genügt zudem den Ansprüchen des Verkehrssektors. In einer Diskussionsrunde mit Vertretern der DWV-Fachkommission performing energy, der Automobil-Branche und Mitgliedern des Bundestages wurde die Notwendigkeit regenerativer Energieversorgung aufgrund des Mangels von heimischen fossilen Rohstoffreserven betont.

"Grüner Wasserstoff" auch für Mineralölkonzerne interessant
"Grüner Wasserstoff" kann sich auch bei Mineralölfirmen etablieren, denn beim Raffinerieprozess von Diesel, Benzin und Kerosin wird auch Wasserstoff benötigt. Mineralölfirmen könnten demnach von "grauem Wasserstoff", der aus Erdgas gewonnen wird, auf "grünen Wasserstoff", der mit Hilfe von erneuerbaren Energien produziert wird, umschwenken. Da die Mineralölfirmen angehalten sind, ihre Treibhausgasemissionen einzuschränken, könnten sie bei der Raffinerie auf "grünen Wasserstoff" setzen. Dies kann als Ergänzung oder Alternative zur Beimischung von Biokraftstoffen erfolgen.

3.000 Megawatt Elektrolyseleistung senkt Treibhausgase um drei Prozent
Dazu erklärte der Sprecher der Fachkommission performing energy, Werner Diwald: "Bei der beschlossenen zweifachen Anrechnung des grünen Wasserstoffs könnten bereits mit drei Gigawatt (GW) Elektrolyseleistung die Treibhausgase um drei Prozent gegenüber dem Referenzwert von Biokraftstoffen der zweiten und dritten Generation gesenkt werden." Weiter führt Diwald aus: "Gleichzeitig stehen damit drei GW flexible Regelleistung zur Systemstabilisierung im Strombereich kostenlos zur Verfügung. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass das EEG-Umlagekonto durch die Entnahme des Stromes zur Produktion strombasierter Kraftstoffe aus dem Gesamtvergütungssystem entlastet wird. Voraussetzung dafür ist aber die konsequente und zügige Umsetzung der EU-Richtlinie in deutsches Recht."

© IWR, 2015

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