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Trump kritisiert Deutschland wegen russischer Gasimporte

© Shutterstock© ShutterstockMünster - Der US-Präsident Donald Trump hat Deutschland wegen der russischen Gasimporte heftig kritisiert. Tatsächlich aber ist der russische Anteil seit 2000 kontinuierlich gesunken. Was also steckt dahinter?

Im Vorfeld des Nato-Treffens hat US-Präsident Donald Trump nicht nur erneut die Höhe der deutschen Verteidigungsausgaben angegriffen, sondern gleich das Thema Verteidigungsausgaben mit der Wirtschaftspolitik verknüpft. Trump sieht "Deutschland vollkommen von Russland kontrolliert" und stellt fest: "Deutschland ist ein Gefangener Russlands".

Will Trump Gaspipeline Nord Stream 2 noch stoppen?
Mit einem verbalen Rundumschlag gegen Deutschland im Zusammenhang mit russischen Gasimporten hat US Präsident Donald Trump wieder für Schlagzeilen gesorgt. Im Fokus steht nun die Pipeline Nord Stream 2, über die russisches Erdgas durch die Ostsee und unter Umgehung der bisherigen Transitländer direkt nach Deutschland transportiert werden soll. Nord Stream 2 ist derzeit im Bau, für 2019 ist bereits die Inbetriebnahme vorgesehen. Diese Pipeline ergänzt Nord Stream 1, über die bereits seit 2011 russisches Gas nach Deutschland (Lubmin) fließt. Die US-Regierung droht und bringt nun Sanktionen gegen die am Bau von Nord Stream 2 beteiligten Unternehmen ins Spiel. Das einfache Motto von US-Präsident Trump wird immer deutlicher: aus Prinzip kein Geld für Russland.

Russischer Anteil an deutschen Gasimporten seit 2000 gesunken
Die drei wichtigsten Gas-Importländer sind Russland, Norwegen und die Niederlande. Die russischen Erdgaslieferungen sind seit dem Jahr 2000 absolut betrachtet um 14 Prozent gestiegen und erreichten nach Daten der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen und des BMWi im Jahr 2015 insgesamt 46,8 Mrd. Kubikmeter (m³) (Jahr 2000: 41,0 Mrd. m³). Lag der russische Gas-Importanteil im Jahr 2000 noch bei 45,8 Prozent, ist er im Jahr 2015 auf 34,7 Prozent gesunken. Deutlich zugelegt haben die Gasimporte dagegen aus den Niederlanden und Norwegen. Im Jahr 2015 entfielen von den gesamten Gasimporten in Höhe von 135 Mrd. m³ auf Russland 34,7 Prozent (46,8 Mrd. m³), auf Norwegen 34,1 Prozent (46,0 Mrd. m³), die Niederlande 28,8 Prozent (38,9 Mrd. m³) und die Sonstigen 2,5 Prozent (3,3 Mrd. m³).

Gaslieferung und Wirtschaft: die strategischen Interessen der USA
Donald Trump kritisiert Deutschland zwar wegen der russischen Gaspipeline, im Hintergrund dürften jedoch eher handfeste wirtschaftliche US-Eigeninteressen und Absatzmärkte für US-Unternehmen eine Rolle spielen. Deutschland soll offenbar besser Flüssiggas aus den USA von US-Unternehmen kaufen, als für Erdgas aus Russland zu bezahlen. So hatte der US-Botschafter in Griechenland, Geoffrey Pyatt, nach einem Bericht von New Europe im Dezember 2017 auf der Wirtschaftskonferenz der Amerikanisch-Griechischen Handelskammer (AmCham) in Athen hervorgehoben, dass Griechenland nach Polen und Litauen nun das dritte europäische Land sein wird, das US-Flüssiggas importieren werde.

© IWR, 2018


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12.07.2018

 



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